GesundheitPotsdam

Kritisches Barriere-Problem: Rollstuhlfahrer kämpft für Inklusion in Potsdam

Sachkundiger Einwohner Kroll hört auf: Barrieren im Ausschuss für Gesundheit, Soziales, Wohnen und Inklusion

Als sachkundiger Einwohner des Ausschusses für Gesundheit, Soziales, Wohnen und Inklusion der Stadtverordnetenversammlung Potsdam macht Wolfgang Kroll auf die fehlende Barrierefreiheit im Sitzungssaal aufmerksam. Aufgrund unzureichender Zugangsmöglichkeiten plant er, sich bei der kommenden Stadtverordnetenversammlung am 15. Mai abberufen zu lassen. Die bestehenden Hindernisse, darunter eine schwer zu öffnende Tür und zu hoch platzierte Türöffner, machen es Kroll, der im Rollstuhl sitzt, unmöglich, an den Sitzungen teilzunehmen.

Der Weg zum Sitzungsraum in der Edisonallee 5-9 stellt für Rollstuhlfahrer wie Kroll eine Herausforderung dar. Insbesondere die geschlossene Feuertür im Eingangsbereich erfordert fremde Hilfe, um passiert zu werden. Obwohl die Ausschusssitzungen um 18:00 Uhr angesetzt sind, wird die Barrierefreiheit durch die geschlossene Feuertür stark eingeschränkt. Die Stadt Potsdam versichert, stets bestrebt zu sein, Barrierefreiheit an ihren Tagungsorten zu gewährleisten.

Daniel Wom Webdesign

Kroll unterstreicht die Schwierigkeiten, mit denen er konfrontiert ist, insbesondere in Bezug auf die Zugänglichkeit zum Ausschussraum und die Anordnung des Türöffners. Die Stadt Potsdam betont, dass die DIN-Normen für Erkennbarkeit, Erreichbarkeit und Nutzbarkeit eingehalten werden, obwohl die gesetzlichen Anforderungen an Barrierefreiheit umfassender sind. Kroll verdeutlicht die Diskrepanz zwischen den bestehenden Standards und den tatsächlichen Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen.

Die Situation in anderen städtischen Gebäuden, wie dem Kulturausschuss in der Hegelallee 9, ist ebenso problematisch. Kroll wird der Zugang komplett verwehrt, was sein Engagement als sachkundiger Einwohner in verschiedenen Gremien erschwert. Die Abberufung von Kroll ist als Protestaktion gegen die diskriminierende Gestaltung öffentlicher Plätze in Potsdam zu verstehen. Es wird deutlich, dass die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen in der Stadt besser berücksichtigt werden müssen, um eine inklusive und barrierefreie Umgebung zu schaffen.

Gesundheit News Telegram-Kanal

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"