Mehr als 60 deutschsprachige Hochschulen und Forschungsinstitutionen haben entschieden, ihre Aktivitäten auf der Plattform X, ehemals bekannt als Twitter, einzustellen. Der Rückzug wird maßgeblich durch die wachsende Radikalisierung des Diskurses auf dieser Plattform und einer als unzureichend empfundenen Vereinbarkeit ihrer Ausrichtung mit den Werten wie Weltoffenheit, wissenschaftliche Integrität, Transparenz und demokratischer Diskurs motiviert. Dies berichtet die Universität Potsdam.

Die betroffenen Institutionen betonen ihren Einsatz für faktenbasierte Kommunikation und stellen sich aktiv gegen antidemokratische Kräfte. Die erzeugte Atmosphäre auf der Plattform, die durch eine algorithmische Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte und eine Einschränkung der organischen Reichweite geprägt ist, wird als nicht mehr vertretbar erachtet. Insbesondere eine kürzlich stattgefundene Diskussion zwischen Elon Musk und der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel hat as einem Auslöser für diesen Rückzug gedient, wie die Welt berichtet.

Unterstützende Institutionen

Die Liste der Hochschulen, die sich dieser Bewegung angeschlossen haben, ist vielfältig. Zu den prominenten Unterstützern gehören unter anderem:

  • Freie Universität Berlin
  • Humboldt-Universität zu Berlin
  • Technische Universität Dresden
  • Goethe-Universität Frankfurt
  • RWTH Aachen
  • Medizinische Universität Innsbruck
  • Deutsche Sporthochschule Köln
  • Universität Potsdam

Zudem haben in den vergangenen Jahren auch andere Institutionen, wie die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau bereits ihre Aktivitäten auf dieser Plattform eingestellt. Diese jüngsten Entscheidungen fügen sich in einen breiteren gesellschaftlichen Kontext ein, in dem soziale Medien sowohl als Werkzeuge der Demokratisierung als auch der Fragmentierung der Öffentlichkeit diskutiert werden. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung können soziale Medien sowohl demokratische Ideale fördern als auch zur Verbreitung von Fake News und extremistischer Ansichten beitragen.

Ausblick auf die Zukunft

Die Hochschulen werden ihre X-Accounts im eingefrorenen Zustand bestehen lassen, um einen Missbrauch zu vermeiden. Ein weiteres Augenmerk liegt darauf, die Entwicklungen auf der Plattform sowie deren Algorithmen zu beobachten. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich die Plattform in Zukunft verändern wird, um den Ansprüchen an eine verantwortungsvolle Nutzung gerecht zu werden.

Diese Maßnahmen entsprechen einem klaren Bekenntnis zu Werten, die in der akademischen Welt von zentraler Bedeutung sind, und stellen die Institutionen in den Rahmen der aktuellen gesellschaftlichen Debatten zu Meinungsfreiheit, Informationsintegrität und der Verantwortung von Plattformbetreibern.