Potsdam

Garnisonkirche Potsdam: Neuer Turm für Demokratie und Ausblick eröffnet

Der umstrittene Wiederaufbau der Garnisonkirche in Potsdam wurde am 22. August mit einem Festakt eingeweiht, bei dem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anwesend war, um den neuen Aussichtsturm als Symbol für ein Demokratieforum und friedliche Auseinandersetzung mit der komplexen Geschichte des Bauwerks zu präsentieren.

Bauprojekt
Bau der umstrittenen Garnisonkirche: Ein Blick in die Zukunft und die spannende Diskussion um die Vergangenheit

Der Wiederaufbau der Garnisonkirche in Potsdam hat die Stadt und darüber hinaus zutiefst polarisiert. Die Eröffnung des neuen Turms am 22. August 2023 mit Festakt, bei dem auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anwesend sein wird, markiert einen neuen Abschnitt in der Diskussion um die historische Stätte.

Der neue Turm als Ort der Demokratie

Der Wiederaufbau des Turms, der auf einer Höhe von 57 Metern eine Aussicht auf Potsdam bis nach Berlin bietet, soll erstmals am 23. August 2023 für Interessierte zugänglich sein. Die Stiftung Garnisonkirche erwartet sich von diesem neuen Wahrzeichen eine jährliche Besucherzahl von 80.000 bis 90.000. Mit der begleitenden Dauerausstellung „Glaube, Macht und Militär“ wird der Turm nicht nur Aussichtspunkt, sondern auch Bildungsstätte, die sich kritisch mit der Geschichte der Garnisonkirche und der Rolle der Militärvereinigungen beschäftigt.

Historische Kontroversen und gesellschaftliche Herausforderungen

Die Garnisonkirche wurde ursprünglich im 18. Jahrhundert erbaut und war für lange Zeit ein Symbol für die enge Verbindung zwischen Preußentum und Militarismus. Ihre Geschichte ist von Dunkelheit geprägt: Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde sie 1968 auf Anordnung der DDR-Führung gesprengt. Der Wiederaufbau seit 2017 rief nicht nur Begeisterung hervor, sondern auch Protest. Kritiker warnen davor, dass der Turm zu einem Rekrutierungsort für rechtsextreme Gruppen werden könnte.

Die besorgte Initiative „Für ein Potsdam ohne Garnisonkirche“ und der „Lernort Garnisonkirche“ der Martin-Niemöller-Stiftung machen auf die Gefahren aufmerksam und ermutigen zur Auseinandersetzung mit dieser komplexen Problematik. Verwaltungen und Stiftungsvorstände haben sich dazu entschlossen, dieser Herausforderung aktiv entgegenzutreten und mit einer transparenten Aufklärung über die franquistische Vergangenheit und den aktuellen Diskurs aufzuklären.

Finanzierung und Ausblick auf die Zukunft

Der Wiederaufbau, der insgesamt 42 Millionen Euro kosten soll, wird größtenteils durch staatliche Mittel sowie Spenden finanziert. Die Bürger haben die Möglichkeit, sich daran zu beteiligen, indem sie Spenden für Ziegelsteine oder Treppenstufen leisten. Während die Mehrheit der Baustelle weit fortgeschritten ist, bleibt eine 30 Meter hohe Haube mit Wetterfahne, die 2026 auf das Gebäude kommen soll, noch zu erstellen. Es wird angestrebt, dass der Turm mit einem vermeintlich historischen Look zu Potsdams höchstem Gebäude wird.

Ein bedeutender Ort im Herzen Potsdams

Die Garnisonkirche wird somit ein wichtiges Element im Stadtbild Potsdams sein, sowohl als Touristenziel als auch als wissenschaftlicher Diskursraum. Kritiker und Befürworter der Garnisonkirche müssen einen Dialog führen, um das Erbe des Ortes nicht lediglich in Vergessenheit geraten zu lassen, sondern aktiv mit seiner fragwürdigen Geschichte umzugehen.

Für die Interessierten, die den neuen Turm besichtigen möchten, sind die Tickets über die neu gestaltete Website erhältlich. Der Eintritt kostet zwölf Euro, ermäßigt sieben Euro. Die Aussichtsplattform bietet Platz für maximal 60 Personen gleichzeitig, was bereits eine regelrechte Verknappung und auch Vorfreude auf den neuen Anziehungspunkt in der Region generiert.

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