Nostalgie: Ein neuer Roman von André Kubiczek über binationales DDR-Familienleben
Andre Kubiczek präsentiert in seinem neuesten Werk eine fesselnde Darstellung seines binationales Familienlebens in der DDR. Inspiriert von seiner eigenen Geschichte, wirft der Autor einen eindrucksvollen Blick auf die ungewöhnlichen Erfahrungen, die seine Familie prägten.
Im Zentrum des Romans steht Kubiczeks Mutter, die aus Laos stammte und durch ihre Heirat mit einem Staatsrechtler nach Ostdeutschland kam. Als Exotin in der DDR sorgte sie mit ihren fremden Essgewohnheiten für Aufsehen, einem Detail, das die Leser in die Welt der Familie einführt.
Kritik am autoritären SED-Regime
Kubiczek beschreibt detailreich die politischen Repressionen und den wachsenden Druck, denen er und seine Familie in der DDR ausgesetzt waren. Insbesondere im Schulalltag manifestierte sich der Einfluss des autoritären Regimes, das selbst seinen eigenen Vater störte und zu Äußerungen der Ablehnung führte.
DDR-Geschichte ehrlich erzählt
Der Roman zeichnet sich durch seine unverblümte Darstellung der DDR-Geschichte aus. Kubiczek legt Wert auf Ehrlichkeit und will die Realität schonungslos wiedergeben. Mit einer Prise Ironie entlarvt er die Fantasien, mit denen manche versuchten, das Leben unter dem Regime zu verklären.
Der Wechsel zwischen verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven verleiht dem Roman eine avantgardistische Note und ermöglicht Einblicke in die Gedankenwelt des Autors und seiner Mutter. Trotz gelegentlicher Distanz zur Familie bleibt eine tiefe, unauslöschliche Liebe in Kubiczeks Erinnerungen an seine Mutter spürbar.