Campi Flegrei: Erdbeben und Bodenhebung um mehrere Zentimeter beunruhigen Anwohner

Der Supervulkan Campi Flegrei in Italien sorgt seit Monaten für Unruhe, da die Erde häufig bebt und der Boden sich hebt. Laut Berichten des italienischen Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia (Nationales Institut für Geophysik und Vulkanologie, INGV) hat sich der Boden in den letzten 15 Tagen um zwei Zentimeter erhoben. Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass sich der Boden innerhalb eines Monats um insgesamt vier Zentimeter heben könnte, im Gegensatz zu den üblichen einen Zentimeter in den Vormonaten.

Vulkanologe Thomas R. Walter vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam betont, dass, obwohl geologisch gesehen diese Aktivität normal ist, für den Menschen die Situation weit von Normalität entfernt ist. Dennoch versichert Walter, dass der Supervulkan intensiv überwacht wird. Die aktuelle Hebung des Bodens um mehrere Zentimeter seit Januar 2023 beunruhigt Experten.

Das Phänomen des erhobenen Bodens um den Campi Flegrei ist Teil des Bradyseismos, bei dem der Boden langsam hebt und senken kann. In der Vergangenheit gab es bereits deutliche Bodenbewegungen in der Region, wie zwischen 1982 und 1984, als mehr als 1,5 Meter an Bewegung verzeichnet wurden. Die letzte Eruption des Campi Flegrei fand 1538 statt, jedoch war der Vulkan in den letzten 70 Jahren sehr unruhig mit Tausenden von Erdbeben und einer insgesamt fast vier Meter erhobenen Küstenstadt Pozzuoli.

Angesichts der wachsenden Anzeichen für eine mögliche Eruption wurden in Pozzuoli Evakuierungsübungen durchgeführt, bei denen auch Schulen betroffen waren. Die Phlegräischen Felder gelten als anfälliger für Risse, was die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs erhöhen könnte. Die Überwachung des Campi Flegrei durch das Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia bleibt daher von entscheidender Bedeutung, um die Sicherheit der umliegenden Gemeinden zu gewährleisten.