KulturPotsdam

Architektonische Katastrophe in Berlin: WBM baut in bester Lage hässliches Hochhaus

Fehler in der Architektur: Das trostlose WBM-Haus auf der Fischerinsel in Mitte enthüllt seine dunkle Vergangenheit

In Mitte, genauer gesagt auf der Fischerinsel, scheint das neue WBM-Haus für beträchtlichen Unmut zu sorgen. Ein Blick auf das Gebäude genügt, um die enttäuschten Reaktionen zu verstehen. Mit 210 Wohnungen auf sieben Etagen erinnert das Bauwerk eher an ein überdimensionales Motel an einer Autobahnraststätte als an eine architektonische Bereicherung in einer der besten Lagen Berlins. Die Gestaltung des Gebäudes scheint von Praktikabilität geprägt zu sein, ohne Rücksicht auf den historischen und ästhetischen Wert des Ortes.

Die Kritik an der Architektur des WBM-Hauses lässt nicht lange auf sich warten. Insbesondere wird bemängelt, dass keinerlei Bezug zur reichen Geschichte der Fischerinsel hergestellt wurde. Statt sich gestalterisch zu beweisen, wirkt das Gebäude wie ein zeitloser Fremdkörper, der zwischen den Epochen stecken geblieben ist. Die Entscheidung für ein kaltes Türkis als Auflockerung der Fassade scheint dabei besonders unglücklich gewählt, da es an die unschönen Bürobauten und Billighotels erinnert, die Mitte in der Nachwendezeit zierten.

Die Auseinandersetzung mit dem Bau auf der Fischerinsel erstreckt sich auch auf die städtebauliche Planung. Ursprünglich sollte anstelle des aktuellen Neubaus ein 19-stöckiges Hochhaus errichtet werden. Doch aufgrund des Bürgerwiderstands wurde der Plan verworfen, und das WBM-Haus wurde umgesetzt. Trotz der aktuellen Kritikpunkte wie Platzmangel auf den balconies wirkt das Gebäude dennoch vielfach gedrängt.

Einen kleinen Lichtblick in der ansonsten trostlosen Architektur des Neubaus bietet die historische Ausgrabung auf dem Gelände. Neben einem Spielplatz mit einer orangefarbenen Kletteranlage und einer Gartenanlage ist auch ein Pavillon mit Mauerresten aus vergangenen Zeiten zu finden. Interessant sind die archäologischen Entdeckungen aus der Zeit vor der Zusammenlegung von Cölln und Berlin im 13. Jahrhundert. Trotz des knappen Budgets scheint die Gestaltung des WBM-Hauses auf der Fischerinsel keinen städtebaulichen Mehrwert zu liefern, wie die Kritiker betonen.

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