Zukunftspläne für nachhaltige Landwirtschaft: Sisyphosarbeit und grüne Transformation

Die achte „Better Future Conference“ der WELT AM SONNTAG in Berlin brachte den grünen Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und engagierte Bauern zusammen, um über die Landwirtschaft der Zukunft zu diskutieren. In einem Interview sprach Özdemir über die Herausforderungen der Bauernproteste und wie schwierig es ist, politische Entscheidungen zu treffen, insbesondere in der heutigen politischen Landschaft.

Der Minister betonte die Wichtigkeit von Themen wie Ernährungssicherheit, Artenvielfalt und Klimaschutz und kritisierte Entscheidungen der Ampelregierung, die Bauern belasteten, ohne mit ihnen zuvor Gespräche zu führen. Er stellte fest, dass eine branchenübergreifende Betrachtung notwendig sei, um sowohl die Einkommen der Landwirte zu sichern als auch Naturschutzziele zu erreichen. Özdemir sprach sich gegen ruinösen Preiswettbewerb bei Lebensmitteln aus und plädierte für eine nachhaltigere Landwirtschaft.

Die Paneldiskussion mit Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, und anderen Akteuren beleuchtete die Notwendigkeit eines regulatorischen Wandels, um Investitionen in die Landwirtschaft zu fördern. Landwirt Benedikt Bösel äußerte sich besorgt über die aktuelle Situation der Bauern und forderte eine ganzheitliche Lösung, die sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Aspekte berücksichtigt.

Nikola Steinbock von der Landwirtschaftlichen Rentenbank in Frankfurt hob die Bedeutung von Fördermitteln hervor, die dazu beitragen, dass Landwirte und ihre Familien von ihrer Arbeit leben können. Er betonte auch die Notwendigkeit, neue Wege in der Landwirtschaft zu beschreiten, unabhängig davon, ob es sich um Biobetriebe oder konventionelle Höfe handelt. Ein Fokus auf Agroforst-Methoden und die Schließung von Nährstoffkreisläufen könnten dazu beitragen, die Resilienz der Ökosysteme zu stärken und die Biodiversität zu fördern.