Das Heimatmuseum in Beeskow eröffnet eine neue Ausstellung mit dem Titel „Kolonialokal. Wir packen aus“, die eine Vielzahl bemerkenswerter Objekte präsentiert, darunter Palmblattfächer aus Polynesien, ein Schmuckblatt aus Namibia und Pfeile aus Botswana. Diese Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Weißensee Kunsthochschule Berlin entstand, zeigt erstmals den ethnologischen Sammlungsbestand des Museums und bringt die Debatte um Deutschlands koloniale Vergangenheit in einen regionalen Kontext.
Viele der Objekte stammen aus Namibia, der ehemaligen Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“. Die Besucher:innen der Ausstellung werden dazu ermutigt, Fragen zu stellen, wie diese Gegenstände ihren Weg in das Museum Oder-Spree in Beeskow gefunden haben und welche Verbindungen sie zu verschiedenen historischen Ereignissen haben, wie z.B. zur Großwildjagd, dem Verschwinden sorbischer Ortsnamen oder den Kolonialwarenläden in den Dörfern.
Die Studierenden der Weißensee Kunsthochschule Berlin haben gemeinsam mit Prof. Steffen Schuhmann intensiv recherchiert, um die Geschichten hinter den Objekten aufzudecken. Unterstützt von Expert:innen wie Dr. Kerstin Volker-Saad wurde ein kritisches Ausstellungskonzept entwickelt, das verdeutlicht, wie sich globale Ereignisse in lokalen Kontexten niederschlagen und die deutsche koloniale Schuld im regionalen und familiären Kontext thematisiert.
Die Ausstellung, die bis Ende des Jahres auf der Burg Beeskow zu sehen sein wird, bietet den Besucher:innen die Möglichkeit, sich nicht nur mit der Herkunft der Artefakte und ihrem Weg nach Beeskow auseinanderzusetzen, sondern auch sich aktiv mit der deutschen kolonialen Vergangenheit zu beschäftigen und die globalen Auswirkungen dieser Ereignisse auf lokale Gemeinschaften zu reflektieren.