In der vergangenen Nacht konnten Bewohner in Brandenburg und Berlin ein ungewöhnliches Phänomen beobachten – Polarlichter sorgten für bunte Farben am Nachthimmel. Normalerweise sind Polarlichter hauptsächlich in den Polargebieten wie Kanada, Grönland oder Alaska zu sehen. Doch in der Nacht zu Samstag wurden sie auch über Brandenburg und Berlin gesichtet, was eine seltene und faszinierende Erscheinung darstellte.
Das beeindruckende Farbspiel am Himmel war auf Sonnenstürme zurückzuführen, die auf das Magnetfeld der Erde trafen. Die Lichter leuchteten in einem violett-rötlichen und hellgrünen Ton, was eine außergewöhnliche Atmosphäre schuf. Experten der US-Wetterbehörde NOAA hatten vor einem Sonnensturm der Stufe fünf gewarnt, eine Kategorie, die zuletzt im Oktober 2003 erreicht worden war. Die Ursprungsregion der Sonnenstürme war riesig, etwa 16-mal so groß wie der Durchmesser der Erde.
Trotz des lichtdurchfluteten Berlin war das Farbenspiel nur schwach zu erkennen. Doch die Aussichten für die Nacht zum Sonntag waren vielversprechend, mit einer klaren Sicht auf ein weiteres farbenfrohes Schauspiel am Himmel. Experten des Deutschen Wetterdienstes prognostizierten, dass sich der Himmel klären würde, nachdem tagsüber dichte Wolken den Himmel bedeckten.
Für diejenigen, die die Polarlichter fotografieren wollten, gab es Empfehlungen von Experten. Man sollte ein Handy auf die Fensterbank legen, so Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg. Durch eine lange Belichtungszeit und das Fotografieren bei Dunkelheit könnten bereits die Farben auf den Bildern sichtbar werden. Eine freie Sicht nach Norden sei ebenfalls wichtig, um das Phänomen optimal festzuhalten. Obwohl die Farben am Himmel möglicherweise nicht sichtbar waren, konnte die Kamera die Schönheit der Polarlichter einfangen.