Oberspreewald-LausitzReisenUmwelt

Was tun gegen verschlammte Spreewald-Fließe? Lösung in Sicht!

Kann die Lösung aus DDR-Zeiten den Verschlammungsproblemen im Spreewald ein Ende setzen?

Die Spreewaldkonferenz in Lübbenau hat kürzlich die Frage aufgeworfen, ob der zunehmende Verschlammungsgrad der Spreewald-Fließe den Tourismus ernsthaft beeinträchtigen könnte. Ortschaften wie Lehde, die nur mit dem Kahn erreichbar sind und jährlich zahlreiche Besucher anziehen, sind besonders betroffen. Der Schlamm in den Fließen hat dazu geführt, dass die Wassertiefe an einigen Stellen auf nur noch etwa 20 Zentimeter gesunken ist, was nicht ausreicht, um Paddelboote oder Spreewaldkähne zu befördern.

Die Fließe sind nicht nur für den Tourismus von Bedeutung, sondern auch für den Katastrophenschutz und die Landwirtschaft. Steffen Franke von der örtlichen Kahnfährgenossenschaft betont die Notwendigkeit eines höheren Wasserstands, um flexibel auf verschiedene Wasserstände reagieren zu können. Die Faulschlammablagerungen stellen nicht nur eine Gefahr für die Wasserqualität dar, sondern auch eine potenzielle Bedrohung für die Fischpopulation im Spreewald, da die Sauerstoffzufuhr durch den Schlamm beeinträchtigt wird.

Eine mögliche Lösung für das Schlammproblem könnte darin bestehen, dass das Verfahren aus DDR-Zeiten wieder aufgegriffen wird, bei dem regelmäßig Bagger eingesetzt wurden, um den Schlamm aus den Fließen zu entfernen. Rainer Schloddarick vom Wasser- und Bodenverband Oberland Calau schlägt vor, dass der ausgehobene Schlamm erneut auf den umliegenden Wiesen und Feldern verteilt wird, da er natürlichen Ursprungs ist und biologisch abgebaut werden kann. Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel äußerte bei der Spreewaldkonferenz die Hoffnung, noch in diesem Jahr eine Lösung für das Schlammproblem zu finden und betonte die Unbedenklichkeit der Sedimente im Spreewald.

Die Diskussion auf der Spreewaldkonferenz zeigt deutlich, dass die Verschlammung der Fließe im Spreewald nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Auswirkungen hat. Die Wiederherstellung der Fließe in ihrer natürlichen Tiefe könnte eine wichtige Maßnahme sein, um den Tourismus, die Landwirtschaft und den Umweltschutz in der Region langfristig zu sichern.