Uhrzeit | 19:30 |
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Ort | Bischofswerder, Mildenberg, Liebenwalde, Zehdenick |
In Oberhavel brodelt es! Der Landkreis hat kürzlich die Pläne für zwei neue Gemeinschaftsunterkünfte für Geflüchtete vorgestellt: das ehemalige Hotel „Preußischer Hof“ in Bischofswerder und ein marodes Waisenhaus in Mildenberg. Diese Ankündigung hat die Gemüter der Anwohner erhitzt, wie die Berichterstattung von rbb zeigt. Bei Informationsveranstaltungen in Liebenwalde und Zehdenick versammelten sich rund 200 besorgte Bürger, um ihre Fragen und Bedenken zu äußern.
Die Stimmung war angespannt, als Landrat Alexander Tönnies (SPD) die Pläne erläuterte. „Wir müssen uns um die Eingliederung und Integration kümmern“, betonte er. Doch die Sorgen der Anwohner sind groß. „Jahrelang wurde um eine Busanbindung gekämpft, aber jetzt geht alles ganz schnell, wenn es um Flüchtlinge geht“, kritisierte Ramona Wurl aus Liebenthal. Diese Empörung ist nicht isoliert, viele Anwohner teilen ähnliche Gefühle.
Die Herausforderungen der Integration
Oberhavel steht vor der Herausforderung, bis Ende 2024 insgesamt 1.600 Geflüchtete unterzubringen. Aktuell leben bereits etwa 1.500 Menschen in Gemeinschaftseinrichtungen. Tönnies forderte mehr kommunale Mitbestimmung auf Bundesebene, da die Kommunen oft nicht in die Entscheidungen einbezogen werden. „Wenn im Bundeskanzleramt die Länderschefs zusammensitzen, ist kein Vertreter der Kommunen dabei“, so Tönnies.
Die Anwohner äußerten auch Bedenken hinsichtlich der Kosten und der Sicherheit. Ein besorgter Bürger fragte, wer für die Sicherheit der Kinder im Ort sorgen würde. Tönnies versicherte, dass die Kosten für die Unterbringung sich auf Bund, Land, Kreis und Kommunen verteilen würden, was jedoch nicht alle Anwohner beruhigte. „Wir haben im Umfeld von Geflüchtetenunterkünften keine nennenswert höhere Kriminalität“, entgegnete er, was im Saal für höhnisches Gelächter sorgte.
Soziale Integration und Unterstützung
Die Sorgen um die bereits überlasteten Kitas und die medizinische Versorgung sind ebenfalls präsent. Tobias Berger, Dezernent für Arbeit und Soziales, betonte, dass bei der Zuweisung der Geflüchteten darauf geachtet werde, dass das Sozialgefüge in den Gemeinschaftsunterkünften gewahrt bleibt. „Wir wollen die Kommune nicht überfordern“, versicherte er. Um die Integration zu unterstützen, sind Sozialarbeiter und Sprachkurse geplant, um den Neuankömmlingen den Einstieg zu erleichtern, wie auch Tagesschau berichtete.
Die Diskussionen werden weitergehen, und die Anwohner werden genau beobachten, wie sich die Situation entwickelt. Die Herausforderungen sind groß, aber die Hoffnung auf eine gelungene Integration bleibt bestehen.
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