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Neues Geld aus alten Winden: Windkraft-Euros stärken Kommunen in Brandenburg

Die Windenergie hat in den letzten Jahren in Brandenburg für reichlich Diskussionen gesorgt. Der Bau neuer Windkraftanlagen hat zu zahlreichen Bürgerinitiativen geführt. Um den von den neuen Anlagen betroffenen Bewohnern etwas zurückzugeben, wurde der sogenannte „Windkraft-Euro“ eingeführt. Betreiber neuer Windräder müssen seit 2021 pro Jahr und Windrad eine Sonderabgabe von 10.000 Euro an die angrenzenden Gemeinden zahlen.

Schwedt und andere Gemeinden profitieren

Die Grünen-Abgeordneten Benjamin Raschke und Clemens Rostock haben in einer Anfrage festgestellt, dass die Gemeinden in Brandenburg im letzten Jahr insgesamt rund 1,8 Millionen Euro aus dem Windkraft-Euro eingenommen haben. Schwedt konnte zusätzlich 109.000 Euro verbuchen, während die Prignitzer Gemeinden Plattenburg und Karstädt mit 103.000 Euro bzw. 87.000 Euro zu den Top-Verdienern zählen.

Zweckbindung der Einnahmen

Diese zusätzlichen Einnahmen werden mit einer Zweckbindung versehen, wie Benjamin Raschke von den Grünen betont. Sie sollen zur Verschönerung des Ortsbildes oder zur Förderung von Kultur und Freizeit genutzt werden. Die Grünen appellieren dennoch an eine direktere Beteiligung der Bürger, beispielsweise durch günstigere Stromtarife oder Direktzahlungen.

Kritik von den Freien Wählern

Christine Wernicke von den Freien Wählern aus der Gemeinde Uckerland zeigt sich kritisch gegenüber dem Windkraft-Euro. Sie betont, dass die Zahlungen an die gesamte Gemeinde gehen und nicht gezielt den betroffenen Anwohnern zugutekommen. Sie sieht die Abgabe eher als eine Art Placebo-Lösung und nicht als nachhaltige Lösung für die Akzeptanz der Windenergie vor Ort.

Selbst die stärksten Gegner der Windkraft zahlen letztendlich mehr für die Energiewende, als sie durch den Windkraft-Euro zurückerhalten. Eine wirkliche Lösung für die Probleme der Anwohner und die Landschaftsverschandelung ist der Windkraft-Euro somit nicht.

Linke fordert günstige Strompreise

Auch Thomas Domres von der Linken wäre dafür, dass mehr Geld aus den Windanlagen in den Gemeinden bleibt. Er sieht den Windkraft-Euro jedoch als einen ersten Schritt in die richtige Richtung an. Um die Akzeptanz für Windkraft zu steigern, plädiert er für die Vermarktung von lokal erzeugtem Strom zu günstigen Preisen. Diese Regelung sollte seiner Meinung nach auf Bundesebene geregelt werden, um die Bürger wirklich profitieren zu lassen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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