Der US-Milliardär Elon Musk sorgt in Brandenburg für Aufregung. Der CEO von Tesla hat nicht nur mit seinen umstrittenen Äußerungen zu deutschen Politikern, darunter Olaf Scholz und Frank-Walter Steinmeier, für Schlagzeilen gesorgt, sondern auch durch seine angekündigte Zusammenarbeit mit der AfD. Musk, der in Grünheide seine einzige Tesla-Fabrik in Europa betreibt, hat offen Sympathien für die rechtspopulistische Partei geäußert. Kritiker, darunter der SPD-Fraktionschef und die CDU-Politiker Jan Redmann und Björn Lüttmann, fordern von Ministerpräsident Dietmar Woidke eine klare Distanz zu Musk.

Die Landtagsverwaltung in Potsdam hat aufgrund von Hass und Hetze ihren Account auf der Plattform X stillgelegt, was auf die angespannte Debatte um Musks Äußerungen zurückzuführen ist, jedoch nicht direkt damit verbunden ist. AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt hingegen lobt die Meinungsfreiheit auf X und bezeichnet Musks Beschimpfungen als „deftige Worte“. Besonders brisant: Ein Gespräch zwischen Musk und AfD-Chefin Alice Weidel ist für den 9. Januar 2025 geplant.

Veranstaltung in Grünheide

Vor Kurzem begrüßte Musk eine Menschenmenge in Grünheide, wo er über die geplante Produktionsaufnahme in der Tesla-Fabrik sprach. Bei dem Event, das unter dem Namen „Giga Berlin-Brandenburg County Fair“ firmierte, waren Tausende von Menschen eingeladen. Die Feier wurde durch Live-Musik von Techno-DJs und Attraktionen wie beeindruckenden Blitzspulen und riesigen Ballonrobotern bereichert. Musk äußerte dabei, dass er mit der Produktionsaufnahme noch vor Ende des Jahres rechne, jedoch steht die Fabrik weiterhin unter dem Vorbehalt der finalen Genehmigung.

Erweiterungspläne und Widerstand

Inmitten seiner Unternehmensaktivitäten plant Musk die Erweiterung der Tesla-Fabrik in Grünheide, die sich in einem Wasserschutzgebiet befindet. Diese Pläne sind jedoch nicht ohne Widerstand. Seit Ende 2019 haben sich Bürgerinitiativen formiert, um gegen die Erweiterung zu protestieren. Ein prominentes Beispiel ist die Bürgerinitiative Grünheide, die von Steffen Schorcht mitbegründet wurde. Am 16. Mai 2024 versuchten mehrere Hundert Protestierende, das Fabrikgelände zu stürmen, was zu Festnahmen und Verletzten führte.

Die Tesla-Fabrik hat jetzt eine Fläche von 300 Hektar und produziert jährlich etwa 250.000 Elektro-SUVs. Ein geplantes Produktionsziel sieht eine Erhöhung auf bis zu eine Million Fahrzeuge vor, obwohl es im Moment Verkaufsprobleme und Entlassungen gibt. Um diese Expansion zu realisieren, muss allerdings Waldfläche gerodet werden, die im Besitz des Landes Brandenburg ist und in einem Trinkwasserschutzgebiet liegt. Laut einer Umfrage sind 62% der Anwohner gegen das Vorhaben, welches brandenburgische Wasserversorger gefährden könnte.

Die Diskussion um die sozialen Bedingungen bei Tesla bleibt ebenfalls nicht unerwähnt. Trotz der Wahl eines Betriebsrates, der dem Management wohlgesinnt ist, lehnt der Betriebsrat die Aushandlung eines Tarifvertrags ab. Proteste und Forderungen nach Verbesserung der Arbeitsbedingungen zeigen, dass die Auseinandersetzungen rund um die Tesla-Fabrik in Brandenburg noch lange nicht abgeschlossen sind.

Für weitere Infos zu den Ereignissen rund um Elon Musk in Brandenburg können die Artikel von Merkur, Yahoo und WOZ konsultiert werden.