In ländlichen Regionen wird vorgeschlagen, mehr Medizinstudierende zum Studium zuzulassen, um dem Ärztemangel entgegenzuwirken. Besonders in Brandenburg soll die Zahl der Medizinstudienplätze erhöht werden. Zudem wird empfohlen, dass Kommunen vermehrt kommunale Ärztehäuser schaffen sollten. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zur Bekämpfung des Ärztemangels in Brandenburg betont diese Maßnahmen. Die Analyse wurde im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung durchgeführt und untersuchte Transfermöglichkeiten von Erfahrungen aus anderen Ländern wie Kanada, Schweden und den Niederlanden nach Brandenburg.
Die Studie verdeutlicht, dass viele junge Ärztinnen und Ärzte eher in Anstellungsverhältnissen arbeiten möchten, anstelle selbständige Praxisinhaber zu sein. Die Einrichtung von kommunalen medizinischen Versorgungszentren oder Primärversorgungszentren könnte für junge Mediziner attraktiv sein, da sie sich so nicht verschulden müssen, um eine eigene Praxis zu führen. Der Vorteil solcher Zentren liegt in festen Urlaubszeiten und Vertretungsregelungen.
Derzeit existieren in Brandenburg zwei kommunale medizinische Versorgungszentren, mit einem weiteren in Gründung. Die Studie schlägt vor, verstärkt solche Zentren zu unterstützen. Zudem könnten durch speziell ausgebildete Fachkräfte wie „Community-Health-Nurses“ oder „Physician Assistants“ , also Krankenschwestern oder Arzthelferinnen, die nach einem Studium bestimmte ärztliche Aufgaben eigenständig übernehmen können, die bestehenden Ärzte entlastet werden.
Um den Ärztemangel effektiv anzugehen, sind mehrere Maßnahmen erforderlich. Der Aufbau der Cottbuser Universitätsmedizin allein wird nicht genügen, um den Mangel zu beheben. Die Linksfraktion in Brandenburg setzt sich daher für die Ausweitung des Landarztstipendiums ein und fordert die erleichterte Gründung kommunaler medizinischer Versorgungszentren. Finanzielle Anreize sowie Unterstützung nicht-ärztlicher Gesundheitsberufe sind ebenso Teil der Lösungsstrategie, um langfristig die ärztliche Versorgung besonders im ländlichen Raum sicherzustellen.