Vorfall | Stellenabbau |
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Uhrzeit | 07:13 |
Ort | Friedrichshafen, Brandenburg an der Havel |
Ursache | Neustrukturierung der Standorte, Transformation zur Elektromobilität |
Die Schockwellen des massiven Stellenabbaus bei ZF Friedrichshafen sind in der deutschen Automobilindustrie deutlich spürbar. An einem der wichtigsten Standorte, dem Getriebewerk in Brandenburg an der Havel, stehen bis zu 850 Arbeitsplätze auf der Kippe. Dies entspricht fast der Hälfte der dort beschäftigten 1.600 Mitarbeiter. Die Entscheidung, die Belegschaft drastisch zu reduzieren, wurde von Konzernchef Holger Klein im Rahmen einer umfassenden Neustrukturierung angekündigt, die bis 2028 insgesamt 14.000 Stellen in Deutschland betreffen könnte. Diese Informationen wurden von Merkur berichtet.
Der Oberbürgermeister von Brandenburg an der Havel, Steffen Scheller, bezeichnete die Ankündigung als „echten Fausthieb“ für den Industriestandort. Die Stadt hat lange gehofft, dass der Standort nicht geschlossen wird, doch die Realität sieht düster aus. Während in Gelsenkirchen das Werk Ende des Jahres schließen soll, bleibt das Getriebewerk in Brandenburg vorerst geöffnet, jedoch mit massiven Einschnitten. Der Abbau soll schrittweise erfolgen, wobei bereits bis 2025 zwischen 200 und 450 Stellen gestrichen werden sollen.
Die Auswirkungen auf die Belegschaft
Die Mitarbeiter sind verständlicherweise besorgt über ihre Zukunft. In einer Mitteilung appellierte Scheller an die Belegschaft, die Hoffnung nicht aufzugeben. Er betonte, dass die Geschäftsführung aktiv daran arbeite, neue Geschäftsfelder zu erschließen, insbesondere im Bereich der Elektromobilität. „Die technische Entwicklung ist aktuell so schnelllebig, dass sich auch ganz schnell wieder neue Chancen ergeben können“, erklärte er. Doch die Realität bleibt hart: Die ZF Friedrichshafen hat bereits angekündigt, dass trotz neuer Produktionslinien für elektrische Pkw-Achsenantriebe in Saarbrücken mindestens 1.800 Stellen abgebaut werden müssen.
Die Situation in Brandenburg an der Havel ist besonders prekär, da die Stadt auf den Erhalt des Standorts angewiesen ist. Die ZF Friedrichshafen hat die Belegschaft darüber informiert, dass die Stellenstreichungen notwendig sind, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Dies geschieht im Kontext einer Transformation hin zur Elektromobilität, die viele traditionelle Produktionsstandorte unter Druck setzt.
Ein Blick in die Zukunft
Die ZF Friedrichshafen hat sich zwar zum Ziel gesetzt, neue Geschäftsfelder zu erschließen, doch die Unsicherheit bleibt. Der Stellenabbau in Brandenburg könnte bis 2028 weiter voranschreiten, was die Stadt und die betroffenen Mitarbeiter in eine angespannte Lage bringt. Laut rbb wird der Abbau je nach Marktlage schrittweise erfolgen, was bedeutet, dass die Belegschaft in ständiger Ungewissheit leben muss.
Die ZF Friedrichshafen steht vor einer Herausforderung, die nicht nur die Mitarbeiter betrifft, sondern auch die gesamte Region. Die Stadt Brandenburg an der Havel muss nun Wege finden, um die wirtschaftlichen Folgen des Stellenabbaus abzufedern und gleichzeitig neue Perspektiven für die Zukunft zu schaffen.