Am 16. Januar 2025 fand im Forum St. Nazarius eine wichtige Podiumsdiskussion zur bevorstehenden Bürgermeisterwahl in Rödermark statt. Etwa 150 Besucher waren gekommen, um die Positionen der beiden Kandidaten zu hören. Jörg Rotter, der amtierende Bürgermeister der CDU, stellte sich Heino Claussen-Markefka von der FDP als Herausforderer gegenüber. Die Veranstaltung wurde von der Mediengruppe Offenbach-Post und der Kolpingsfamilie Ober-Roden organisiert und von David Knies (Offenbach-Post) sowie Markus Wehner (Kolpingsfamilie) moderiert.

Die zentralen Themen der Diskussion umfassten unter anderem den Personalmangel in Kindertagesstätten, Verkehr, Stadtentwicklung und Finanzfragen. Heino Claussen-Markefka, 55 Jahre alt, die letzten 20 Jahre in Rödermark lebend, hob den hohen Subventionsbedarf beim Rufbus Hopper hervor und kritisierte die Kosten von 20 Euro pro Fahrt im Jahr 2022. Jörg Rotter hingegen verteidigte die Bedeutung dieses Services für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV).

Kandidatenprofile und politische Ansichten

Heino Claussen-Markefka bringt umfangreiche Erfahrungen aus seiner früheren Tätigkeit als Ingenieur und selbstständiger Unternehmensberater mit. Er ist verheiratet und hat vier Kinder. Claussen-Markefka betonte die Notwendigkeit, das Wohlbefinden der Erzieher*innen zu stärken, während Rotter die übertarifliche Bezahlung von Fachkräften hervorhebt. Die Diskussion zeigte eine Einigkeit über den Mangel an Erzieher*innen, was die Notwendigkeit effizienter Lösungen in der Stadtentwicklung unterstreicht.

Ein weiterer strittiger Punkt war die Stadtumbau-Planung. Claussen-Markefka äußerte Skepsis gegenüber den aktuellen Plänen, während Rotter den umgestalteten Kirchgarten als künftigen Anziehungspunkt für Veranstaltungen ansieht. Finanzielle Fragestellungen standen ebenfalls im Fokus: Rotter plante, 5 Millionen Euro in Rücklagen zu investieren, doch Claussen-Markefka äußerte Zweifel an der Aussicht auf eine „gute Fee“ zur finanziellen Unterstützung.

Bürgermeisterwahl und Briefwahl

Die Bürgermeisterwahl findet am 26. Januar 2025 statt, wobei Claussen-Markefka auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der FDP als Kandidat gewählt wurde. Der FDP-Stadtverbandsvorsitzende Hans Gensert betonte, dass mehr liberale Inhalte der Stadt guttun würden und heben somit Claussen-Markefkas Führungsstärke und wirtschaftlichen Sachverstand hervor. Die Partei sieht in ihm einen frischen Blick von außen, der frei von politischen Seilschaften ist.

Für die bevorstehende Wahl können die Unterlagen zur Briefwahl bereits jetzt online beantragt werden. Voraussetzung dafür ist die Eintragung im Wählerverzeichnis. Die Wahlbenachrichtigung enthält einen personalisierten QR-Code und informiert über die Eintragung im Wählerverzeichnis. Alle Unterlagen müssen bis zum 22. Januar 2025 beantragt werden, um eine rechtzeitige Stimmabgabe zu gewährleisten. Bei möglichen Problemen oder Rückfragen können sich Bürger an das Wahlamt wenden, um Unterstützung zu erhalten.

Für Rödermark stehen also entscheidende Wochen bevor, in denen die Wählerinnen und Wähler die Weichen für die zukünftige Stadtentwicklung stellen werden. Ob Jörg Rotter seine Position verteidigen oder Heino Claussen-Markefka als neuer Bürgermeister gewählt wird, bleibt abzuwarten.