Am vergangenen Wochenende fand der AfD-Parteitag in Riesa statt, bei dem Alice Weidel mit einstimmiger Zustimmung zur Kanzlerkandidatin gekürt wurde. Doch die Wahl des neuen Führungsstabs und das verabschiedete Wahlprogramm bleiben von internem Konflikt geprägt, insbesondere aufgrund Weidels lesbischem Lebensmodell. Innerhalb der Partei gibt es Vorbehalte, die die Rolle von Weidel als Spitzenkandidatin in Frage stellen.

Ein zentraler Punkt der Diskussion war eine Änderung im Wahlprogramm der AfD zur Definition von Familie. Ursprünglich formulierte die Partei, „Die Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft“. Nach heftigen Debatten wurde diese Aussage jedoch angepasst: „Die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, ist die Keimzelle der Gesellschaft“. Wiebke Muhsal, eine prominente Vertreterin der AfD, äußerte Abscheu über die ursprüngliche Formulierung und sprach sich vehement für traditionelle Familienwerte aus. Sie bezeichnete die von der AfD diskutierten gesellschaftlichen Sätze als „gesellschaftsverwahrlosend“.

Änderungen im Wahlprogramm

Die neue Formulierung fand breiten Applaus unter den Delegierten. Doch Weidel konterte die Kritik von Muhsal, indem sie betonte, dass für sie Familie dort ist, wo Kinder sind. Diese Aussage steht im direkten Widerspruch zu Muhsals tradiertem Familienbild, das eine klare Definition von Familie anstrebt. Die AfD verfolgt mit diesem Umdenken einen radikalen Bruch mit bisherigen Praktiken in Deutschland, der durch das gesamte Wahlprogramm hindurch deutlich wird.

Neben den familiären Werten umfasst das neue Wahlprogramm eine umfassende Neuausrichtung in mehreren Bereichen. Die Migrationspolitik soll drastisch verschärft werden, wobei angestrebt wird, Flüchtlinge an der Grenze in Gewahrsamszentren zu stoppen. Auch Asylverfahren sollen ins Ausland verlagert werden. Ferner wurde ein Begriff „Remigration“ eingeführt, der einen Rückführungsprozess einleiten soll.

Soziale und wirtschaftliche Reformen

Die AfD setzt sich zudem für eine strikte innere Sicherheit ein, indem sie das Aufenthaltsrecht für ausländische Gewalttäter entziehen möchte und eine Strafmündigkeit für Jugendliche bereits ab zwölf Jahren fordert. Im wirtschaftlichen Sektor verspricht die Partei Entlastungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, einschließlich der Senkung von Einkommens- und Unternehmenssteuern.

In der Energie- und Klimapolitik zeigt sich die AfD skeptisch gegenüber dem menschlichen Einfluss auf den Klimawandel und fordert den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen sowie Maßnahmen zur Wiederherstellung der Nord-Stream-Gasleitungen. Die Bundeswehr wird als „desolaten Zustand“ beschrieben; eine Forderung nach ihrer erheblichen Stärkung und einer Rückkehr zur Wehrpflicht wurde ebenfalls in das Programm aufgenommen.

Ein bedeutsames Plädoyer für das traditionelle Familienbild findet sich auch in der Ablehnung von „Trans-Gender-Hype“ und „Frühsexualisierung“. Diese Themen sind Teil der neu definierten Familienpolitik, die auch eine steuerfinanzierte „Willkommensprämie von 20.000 Euro“ für neugeborene Babys umfasst.

Zusammenfassend verfolgt die AfD mit ihrem neuen Programm eine klare politische Linie, die stark auf traditionelle Werte setzt und eine signifikante Abkehr von aktuellen gesellschaftlichen Normen darstellt. Für weitere Informationen über die Positionen der AfD zur Familie und zu Kindern können Interessierte die Seite der Partei besuchen, die detailliert auf die einzelnen Punkte des Wahlprogramms eingeht: afd.de.

Für eine umfassendere Analyse der aktuellen politischen Strömungen und Veränderungen innerhalb der AfD empfehlen wir die Berichterstattung in: derwesten.de und welt.de.