Am 12. Januar 2025 setzt die AfD ihren Parteitag in Riesa fort. Im Vordergrund stehen insbesondere die Entscheidungen über das neue Wahlprogramm, das von den Delegierten heute verabschiedet wurde. Dabei wurde der Satz „Die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, ist die Keimzelle der Gesellschaft“ offiziell in das Programm aufgenommen. Ursprünglich war im Entwurf lediglich die Formulierung enthalten, dass „die Familie die Keimzelle unserer Gesellschaft“ sei. Diese Änderung spiegelt die Grundwerte wider, die die Partei zu vertreten bereit ist.

Die Thüringer AfD-Politikerin Wiebke Muhsal ließ es sich nicht nehmen, diesen Gedanken weiter zu konkretisieren. Sie betonte, dass „Kinder kommen nicht irgendwo her, sondern Familie ist da, wo ein Mann und eine Frau gemeinsam Kinder bekommen.“ Diese Aussage sorgt für reichlich Gesprächsstoff, auch wenn der Hamburger Delegierte Krzysztof Walczak klarstellte, dass die Formulierung eines solchen Leitbildes nicht bedeute, andere Lebens- und Familienmodelle abzulehnen. Die Debatten um die Definition von Familie könnten somit noch an Brisanz gewinnen.

Entscheidungen und Herausforderungen

Der Parteitag selbst begann mit über zwei Stunden Verspätung aufgrund von Blockadeaktionen von AfD-Gegnern, was bei den Delegierten für Unmut sorgte. Am Sonntag verlief die Anfahrt für die Delegierten hingegen störungsfrei. Abgesehen von den Diskussionen über das Familienbild stehen auch weitere Themen auf der Agenda: Die AfD spricht sich etwa für die Beibehaltung der aktuellen Rechtslage zu Schwangerschaftsabbrüchen aus, jedoch mit einer Beratungspflicht, bei der Frauen Ultraschallbilder ihres ungeborenen Kindes gezeigt werden sollen.

Ein weiterer Punkt in ihrem Wahlprogramm ist die positive Darstellung des Kaiserreichs und Preußens. Dies soll durch entsprechende Passagen in das Wahlprogramm integriert werden. Die Partei fordert zudem eine strikte Migrationspolitik, die unter dem Schlagwort „Remigration“ firmiert, sowie die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht und einen Ausstieg aus dem Euro und dem Pariser Klimaabkommen.

Alice Weidel als Kanzlerkandidatin

Alice Weidel wurde zur Kanzlerkandidatin der AfD gewählt. In ihrer Ansprache äußerte sie sich kritisch zur CDU und bezeichnete die Partei als „Betrügerpartei“, die von der AfD abkopiere. Der bevorstehenden Bundestagswahl stehen Umfragen zufolge die Union bei 30-31% und die AfD bei 21-22% gegenüber. Weidel wurde für die Aussage, dass alle Windkraftwerke niedergerissen werden sollten, viel Beifall zuteil. Diese kontroverse Forderung wird jedoch auch kritisch online diskutiert.

Co-Parteichef Tino Chrupalla erklärte, Weidel beziehe sich dabei auf Windkraftwerke, für die Wälder gefällt werden. Zu den Sicherheitsmaßnahmen während des Parteitags war die Polizeipräsenz rund um die Veranstaltungshalle in Riesa deutlich reduziert im Vergleich zum Vortag, was möglicherweise auf die ruhige Anfahrt der Delegierten zurückzuführen ist.

Insgesamt zeigt der Parteitag der AfD, dass die Partei auf einer klaren Linie fährt, was ihre Werte und politischen Ziele anbelangt. Ob diese Positionierungen bei den Wählern ankommen werden, bleibt abzuwarten.

Für weitere Informationen können die Artikel von FAZ, NW.de und Yahoo Nachrichten konsultiert werden.