Die jüngsten Bauernproteste in Brandenburg haben möglicherweise einen Dominoeffekt ausgelöst, der zu weiteren Demonstrationen führen könnte. Brandenburgs Bauernpräsident Henrik Wendorff hat zwar erste Erfolge nach den Protesten in den vergangenen Monaten festgestellt, schließt jedoch neue Demonstrationen nicht aus. Wendorff betonte die Bedeutung der Anerkennung der Bauernarbeit und der notwendigen finanziellen Unterstützung, insbesondere angesichts des Abbaus von Subventionen für Agrardiesel in Deutschland, der den Landwirten in Brandenburg 20 Millionen Euro Kosten verursacht.
Wendorff wies darauf hin, dass höhere Verbraucherpreise für Lebensmittel zwar existieren, diese jedoch nicht den Bauern zugutekommen, sondern im Handel stecken bleiben. Um ihre Defizite auszugleichen, würden die Landwirte eigentlich 20 Prozent höhere Erzeugerpreise benötigen. Die jüngsten Proteste Anfang des Jahres könnten somit erst der Anfang einer länger anhaltenden Auseinandersetzung sein, sollte sich die Situation auf dem Markt verschärfen und die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft unverändert bleiben.
In dieser Hinsicht betonte Wendorff die Bedeutung der Proteste und deren potenzielle Wirkung auf politische Entscheidungsträger. Die Europäische Union und andere Länder haben bereits nach Protesten Änderungen vorgenommen, was zeigt, dass kollektive Aktionen wie Demonstrationen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung von politischen Entscheidungen spielen können. Trotz einiger Erfolge nach den jüngsten Protesten bleibt die Unsicherheit in der Landwirtschaft bestehen, und es bleibt abzuwarten, ob weitere Demonstrationen in Brandenburg folgen werden.