Im Jugendhaus „Oase“ in Rathenow wird ab Mitte März ein zusätzlicher Mitarbeiter eingestellt. Diese Entscheidung folgt auf einen Hilferuf von Carsten Schulz, dem Leiter der Einrichtung, der in einem Brandbrief auf die alarmierende Situation aufmerksam gemacht hatte. Die Probleme, mit denen die „Oase“ seit geraumer Zeit konfrontiert ist, umfassen eine steigende Gewalttätigkeit, Drogenkonsum sowie eine generell hohe psychische Belastung unter den Jugendlichen. Pfarrer Jens Greulich hat die Dringlichkeit der Unterstützung betont und weist darauf hin, dass die Gefahren weitestgehend außerhalb der Einrichtung lauern, auch wenn es bereits zu brenzligen Situationen innerhalb des Hauses gekommen ist.
Aktuell besucht eine Gruppe von 30 bis 40 jungen Menschen, hauptsächlich zwischen 12 und 27 Jahren, die „Oase“. Alarmierend ist, dass bis zu 75 Prozent dieser Jugendlichen einen Migrationshintergrund besitzen. Dies verstärkt die Herausforderungen der Integration und der Deeskalation von Konflikten in der Einrichtung. Die Finanzierung der neuen halben Stelle wird gleichmäßig von der Stadt, dem Landkreis Havelland und den Kirchen getragen, wobei konkretisierte Summen bislang nicht bekannt sind. Diese Ergänzung des Personals wird als Übergangslösung für das Jahr 2025 betrachtet, während eine umfassende Prüfung der Personalausstattung für 2026 vorgesehen ist.
Hintergrund der Herausforderungen
In der Region Rathenow sind die Probleme mit Drogen und Gewalt nicht neu. Schulz schildert, dass Gruppen und Clans unterschiedlicher Herkunft, darunter Deutsche, Araber, Perser und Tschetschenen, aktiv im Drogenkonsum und -verkauf tätig sind. Die steigende Kriminalität und die Gewaltbereitschaft unter den Jugendlichen machen eine Unterstützung durch zusätzliches Fachpersonal dringlich, um gezielt auf die individuellen Bedürfnisse, insbesondere auch von Mädchen mit Migrationshintergrund, eingehen zu können.
Pfarrer Greulich fordert daher im städtischen Bildungsausschuss eine Verstärkung des Personals, um den speziellen Anforderungen gerecht zu werden. Die Vorsitzende des Bildungsausschusses, Diana Golze, stärkt diese Forderung und bezeichnet die „Oase“ als essenziellen Anlaufpunkt für die Jugendlichen in der Region. Mehrere Stimmen weisen auf die durch anhaltende Problemmigration verursachten Herausforderungen hin, die besonders ländliche Gebiete betreffen. Trotz eines lautstarken Hilferufs aus verschiedenen Teilen des Landes bleibt eine angemessene Resonanz vonseiten der politischen Verantwortlichen bisher aus.
Die Situation im Jugendhaus „Oase“ ist symptomatisch für die umfassenderen gesellschaftlichen Herausforderungen, die durch Migration und soziale Ungleichheiten entstehen. Informationen zu den Hintergründen und strukturellen Problemen werden ausführlicher in einem Bericht des Bundestages beleuchtet, der hier Bundestag abgerufen werden kann.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die „Oase“ nicht nur ein Ort der Begegnung für Jugendliche ist, sondern auch ein Spiegelbild für die dringend notwendigen Reformen in der Sozialpolitik, um den Bedürfnissen einer vielfältigen Jugend gerecht zu werden.
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