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Blauzungenkrankheit im Havelland: Ernsthafte Gefahr für Tierhalter

Im Landkreis Havelland wurde am 27. August 2024 der Ausbruch der Blauzungenkrankheit (Serotyp 3) bei einem Rind festgestellt, was zu einer amtlichen Bestätigung und einer Bestandssperre führte, um die weitere Ausbreitung der gefährlichen Tierseuche zu verhindern.

Im Landkreis Havelland hat sich ein besorgniserregender Vorfall ereignet, der die lokale Rinderzucht stark beeinflusst. Am 27. August 2024 wurde in der Gemeinde Havelaue das Virus der Blauzungenkrankheit, genauer gesagt Serotyp 3, nachweislich bei einem älteren Rind eines Mutterkuhbestandes festgestellt. Das betroffene Tier zeigte schwere Symptome und musste letztlich euthanasiert werden, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.

Die Behörden haben sofort reagiert und die amtliche Feststellung des Ausbruchs der Blauzungenkrankheit vorgenommen. Das zuständige Veterinäramt verhängte eine Bestandssperre, um die weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. In benachbarten Beständen wurden bereits ähnliche Symptome beobachtet, die nun gründlich untersucht werden, um die Risikofaktoren zu identifizieren und weitere Ansteckungen zu vermeiden.

Wichtige Merkmale der Blauzungenkrankheit

Die Blauzungenkrankheit ist eine ernstzunehmende Tierseuche, die verschiedene Arten von wiederkäuenden Tieren, einschließlich Rindern, Schafen und Ziegen, befallen kann. Ungeachtet ihrer Bezeichnung betrifft sie nicht nur Hausziegen, sondern auch Wildtiere wie Kamele, Lamas und Alpakas. Übertragen wird das Virus durch Gnitzen, kleine blutsaugende Insekten, die in ländlichen Gebieten häufig vorkommen.

Die Symptome der Blauzungenkrankheit sind vielfältig und können sehr ernst sein. Dazu gehören Fieber, ein vermindertes Allgemeinbefinden, Schwellungen, Rötungen, sowie Läsionen der Schleimhaut im Kopfbereich. Bei Schafen kann die Erkrankung besonders bedrohlich sein und oftmals tödlich verlaufen. Eine der auffälligsten Erscheinungen ist die Blaufärbung der Zunge, von der die Krankheit ihren Namen hat, sowie Lahmheit und andere gesundheitliche Beeinträchtigungen.

„Die öffentliche Gesundheit und das Wohl unserer Tierbestände stehen an erster Stelle. Wir müssen alles daran setzen, die Ausbreitung der Seuche zu stoppen“, so Landrat Roger Lewandowski. Er appelliert eindringlich an die Tierhalter, alle empfohlenen Schutzmaßnahmen zu befolgen und im Falle von Verdachtsmomenten unverzüglich die zuständigen Behörden zu informieren.

Vorsichtsmaßnahmen und Impfempfehlungen

Eine effektive Schutzmaßnahme gegen die Blauzungenkrankheit ist die Impfung der Tiere. Tierhalter können finanzielle Unterstützung durch die Tierseuchenkasse Brandenburg beantragen, wenn sie ihre Tiere impfen lassen. Um diese Beihilfe zu erhalten, müssen die geimpften Tiere in die HIT-Datenbank eingetragen werden und die Beiträge zur Tierseuchenkasse müssen vollständig entrichtet werden.

Zusätzlich wird geraten, Insektenschutzmittel einzusetzen und Weideflächen in Gnitzen-Brutgebieten zu meiden, um das Risiko eines Ausbruchs zu minimieren. Brandenburg war bis vor Kurzem als „BTV-frei“ bekannt, was bedeutet, dass keine Fälle von Blauzungenkrankheit gemeldet wurden. Der erste Ausbruch in der Region wurde jedoch am 12. August 2024 im Landkreis Potsdam-Mittelmark registriert. Infolge dieses Vorfalls sind bereits mehrere andere Landkreise wie Prignitz, Teltow-Fläming und die Stadt Brandenburg/Havel betroffen, was erhebliche Auswirkungen auf die Tierhaltung in der Region hat.

Das Veterinäramt arbeitet eng mit Tierhaltern und ansässigen Tierärzten zusammen, um über Symptome, Schutzmaßnahmen und die rechtlichen Konsequenzen eines Ausbruchs aufzuklären. Die Behörde stellt sicher, dass alle betroffenen Parteien umfassend informiert und auf dem neuesten Stand sind, um die Gesundheit der Tierbestände bestmöglich zu gewährleisten.

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