Gedenken an getöteten Polizisten: Schweigemarsch und Forderungen nach besserer Schutzausrüstung

Mit Gedenkveranstaltungen und Schweigeminuten wurde bundesweit einem getöteten Polizisten aus Mannheim gedacht. In Berlin versammelten sich rund 2,500 Menschen zu einem Schweigemarsch, zu dem die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) aufgerufen hatten. Fahnen und Transparente waren unerwünscht, stattdessen sollte ein klares Zeichen für die Demokratie gesetzt werden. Unter den Teilnehmern waren viele Polizisten in Uniform sowie prominente Persönlichkeiten wie Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und Polizeipräsidentin Barbara Slowik.

In Potsdam gedachte die Polizei ebenfalls ihres getöteten Kollegen. Bei einer Schweigeminute um 11:34 Uhr vor dem Filmmuseum versammelten sich rund hundert Polizeikräfte und Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen. Der Innenminister kündigte an, die Schutzausrüstung für die Polizei verbessern zu wollen, insbesondere mit Blick auf den feigen Mord in Mannheim. Überlegungen beinhalten spezielle Schals als Stichschutz. Auch in Bernau fanden Gedenkminuten statt, und viele Polizeifahrzeuge in der Region tragen seit Dienstag Trauerflor.

Am vergangenen Freitag verletzte ein 25-jähriger Afghane fünf Teilnehmer einer Kundgebung in Mannheim sowie einen Polizisten mit einem Messer, der später seinen Verletzungen erlag. In Mannheim gedachten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Innenminister Thomas Strobl des Polizisten in stiller Trauer. Die Eltern des Getöteten und weitere Angehörige nahmen ebenfalls an der Gedenkminute teil. Die Polizei Baden-Württemberg hatte zu diesem Gedenken aufgerufen.