Im Jahr 1678 planten die Schweden, Ostpreußen zu besetzen, um Brandenburg zur Räson zu bringen. Dies geschah in einem Kontext, in dem die schwedische Hegemonie in den Ostseeangelegenheiten bereits geschwächt war, bedingt durch die Auseinandersetzungen mit Ludwig XIV. von Frankreich und den Konflikten gegen die Niederlande. Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg entwarf einen militärischen Plan, der sich von den üblichen Winterquartieren abhob. In dieser Zeit hatte Friedrich Wilhelm eine stehende Armee von 25.000 Mann aufgebaut und entschied sich, die Seiten zu wechseln. Während die Schweden auf dem Schlachtfeld schwächer wurden, begann er, sich den Feinden Frankreichs anzuschließen, um von dem schwächelnden Nachbarn zu profitieren.
Wie Welt berichtet, belagerte Friedrich Wilhelm ab 1678 die schwedischen Positionen in Pommern, was zu einem bemerkenswerten militärischen Erfolg führte. Stralsund kapitulierte am 20. Oktober und Greifswald am 7. November desselben Jahres. Trotz der Neutralität von Polen-Litauen, die die schwedischen Pläne beeinflusste, plante Friedrich Wilhelm einen Winterfeldzug, um die verbliebenen schwedischen Streitkräfte zu vertreiben. Der Winterspeck war allerdings gegen ihn, als die Bedingungen extrem widrig wurden.
Der Winterfeldzug von 1679
Am 10. Januar 1679 versammelte Friedrich Wilhelm 9.000 Mann in Marienwerder und gab den Befehl zur „Jagd über das Kurische Haff“. Zu diesem Zweck wurden 1.200 Schlitten und 700 Pferde für die Mission bereitgestellt. Die Schweden, unter dem Befehl von Feldmarschall Henrik Horn, entsandten eine Armee von 12.000 Mann, um die Lage in Preußen zu stabilisieren. Doch am 29. Januar erreichten die Schweden Tilsit, verfolgt von den Truppen Friedrich Wilhelms. Am 30. Januar kam es zu heftigen Kämpfen, bei denen die Schweden 1.300 Mann und einige Kanonen verloren. Nur 1.500 ihrer Soldaten kehrten in militärischer Ordnung zurück, während die Armee der Schweden weitgehend zerfiel.
Obwohl Friedrich Wilhelm gezwungen war, den Feldzug Anfang Februar aufgrund der extremen Kälte und Nachschubprobleme abzubrechen, bewies er, dass seine Armee in der Lage war, ernstzunehmende militärische Erfolge zu erzielen. Der Winterfeldzug trug erheblich zu seinem Ruhm bei, wurde jedoch von den Großmächten nicht anerkannt.
Folgen und Erbe
Der Frieden von Saint-Germain im Jahr 1679 führte dazu, dass Friedrich Wilhelm alle Eroberungen in Schwedisch-Pommern zurückgeben musste. Trotz dieser Rückschläge wurde ihm der Titel „Großer Kurfürst“ verliehen, ein Titel, der sich in seinen Ländern und weit darüber hinaus verbreitete. Diese Ereignisse markieren eine bedeutende Phase in der brandenburgischen Militärgeschichte und wiesen den Weg für zukünftige Erfolge im europäischen Machtspiel.
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