Frankfurt (Oder)Kultur

Zeiten des Wandels: Die Geschichte der Vertragsarbeiter in Mosambik

Die verschwiegene Geschichte der Vertragsarbeiter in der DDR

Nach der Unabhängigkeit Mosambiks im Jahr 1975 wurde Samora Machel, ein Sozialist, zum ersten demokratisch gewählten Präsidenten des Landes. Doch die junge Republik wurde schnell von bewaffneten oppositionellen Gruppen destabilisiert, die Unterstützung von den benachbarten antikommunistischen Apartheidregimen Rhodesien und Südafrika erhielten. Dies führte zu einem 16-jährigen brutalen Bürgerkrieg, der das Land in Chaos und Zerstörung stürzte.

Dito Tembe, ein Maler und Zeitzeuge dieser turbulenten Zeit, nimmt an Eröffnungen von Ausstellungen in Deutschland teil, die sich mit der Geschichte der Vertragsarbeiter:innen befassen. Eines seiner Werke, das Wandgemälde „Frauen an vorderster Front“ aus dem Jahr 1986, wird sowohl in Berlin als auch in Frankfurt ausgestellt. Tembe beschreibt die schwierige Situation in Mosambik während dieser Zeit und erinnert sich daran, dass er sich 1984 entschied, in die DDR zu gehen, um dort zu arbeiten. Viele andere folgten diesem Beispiel in der Hoffnung auf bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen.

Die Geschichte der Madgermanes, wie die mosambikanischen Vertragsarbeiter in der DDR genannt wurden, ist ein häufig übersehenes Kapitel sowohl in der Geschichte Mosambiks als auch der DDR. Viele von ihnen kehrten nach dem Ende ihrer Verträge nicht in ihre Heimat zurück und wurden mit Integrationsproblemen und Diskriminierung konfrontiert. Ihre Erfahrungen und ihr Beitrag zur Geschichte beider Länder bleiben oft unerwähnt und verdienen mehr Aufmerksamkeit.

Tembe und andere ehemalige Madgermanes tragen durch ihre Erinnerungen und künstlerischen Arbeiten dazu bei, dieses vergessene Kapitel der Geschichte zu beleuchten und das Unrecht, das ihnen widerfahren ist, ins Bewusstsein zu rufen. Es ist wichtig, ihre Geschichten zu hören und zu verstehen, um die historischen Verflechtungen zwischen Mosambik und der DDR besser nachvollziehen zu können. Die Ausstellungen in Deutschland sind ein Schritt in die richtige Richtung, um diese vergessenen Erzählungen ans Licht zu bringen und ihnen die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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