Lieferdrohnen für eine verbesserte Nahversorgung auf dem Land sind im Nordwesten Brandenburgs im Einsatz. In Wusterhausen/Dosse werden Dörfer mit Lebensmitteln und Drogerieartikeln per Drohne beliefert. Bürgermeister Philipp Schulz betont die schlechte Anbindung vieler Orte, insbesondere fehlende Supermärkte. Die ersten drei versorgten Dörfer sind Barsikow, Blankenberg und Trieplatz, in denen die Drohnen eine wichtige ergänzende Rolle spielen, da die Bewohner oft weit fahren müssen, um einzukaufen.
Die Lieferdrohnen nehmen die Bestellungen über die Plattform „Marktschwalbe“ oder telefonisch entgegen. Die Produkte werden an den Markttagen dienstags und freitags gesammelt, per Lastenrad zum Drohnen-Startplatz gebracht und in eine Transportbox geladen. Die Drohnen fliegen vorprogrammierte Routen in einer Höhe von etwa 50 bis 60 Metern und werden während des Fluges vom Kontrollzentrum überwacht. Die Flüge erfolgen größtenteils über unbewohntem Gebiet, was eine geringe Risikobewertung durch das Luftfahrtbundesamt ermöglicht.
Die Lieferdrohnen können bis zu drei Kilogramm Waren transportieren und dienen hauptsächlich als Ergänzung zur Nahversorgung. Die Lieferungen erfolgen zu zentralen Landeplätzen und nicht direkt vor die Haustür. Das Projekt wird vorerst kostenfrei durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund unterstützt das Vorhaben in der Hoffnung, Erkenntnisse für die Umsetzbarkeit von Drohnenprojekten in anderen Orten zu gewinnen.
Insgesamt 18 Haushalte beteiligen sich am Testbetrieb der Lieferdrohnen, mit der Möglichkeit, bis Februar 2025 340 Haushalte zu versorgen. Die Bevölkerung von Wusterhausen/Dosse zeigt sich offen und begeistert für die innovative Technologie. Die Lieferdrohnen sollen auch unter verschiedenen Wetterbedingungen getestet werden, wobei leichte Winde, Regen und sogar Schnee den Betrieb nicht beeinträchtigen. Festgelegte Flugrouten und eine genaue Überwachung gewährleisten einen sicheren und effizienten Transport der Waren.
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