Internationale Cyber-Polizeiaktion: 100 Server beschlagnahmt und 1300 Domains außer Betrieb gesetzt

Operation Endgame: Ein schwerer Schlag gegen Cyberkriminalität

Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA) und weiterer internationaler Behörden haben in einer großangelegten Aktion mehr als 100 Server beschlagnahmt und 1300 Domains außer Betrieb gesetzt. Diese Operation, bekannt als „Endgame“, richtete sich vor allem gegen die Hintermänner von sechs gefährlichen Botnetzen, darunter IcedID, SystemBC, Bumblebee, Smokeloader, Pikabot und Trickbot.

Die Malware, genannt Dropper, die von den Botnetzen verbreitet wurde, steht in Verbindung mit mindestens 15 Ransomware-Gruppierungen. Diese Dropper dienen als Einfallstor, um Systeme zu infizieren und dann weitere Schadsoftware nachzuladen, was zu Datenlecks oder Erpressungsversuchen führen kann.

Insbesondere der Dropper Smokeloader wurde als äußerst gefährlich eingestuft, da er seit über einem Jahrzehnt aktiv ist und ständig weiterentwickelt wird. Während der Operation Endgame konnte die technische Infrastruktur von Smokeloader und anderen Diensten zur Kontrolle übernommen werden, um den Kriminellen den Zugriff auf tausende infizierte Systeme zu entziehen.

In einer großangelegten Razzia in Armenien, den Niederlanden, Portugal und der Ukraine wurden 16 Objekte durchsucht und Beweismittel sichergestellt. Dies führte zur Ausstellung von zehn internationalen Haftbefehlen und zur vorläufigen Festnahme von vier Verdächtigen. Acht Akteure, gegen die deutsche Haftbefehle erlassen wurden, werden weiterhin gesucht.

Diese Operation, an der internationale Strafverfolgungsbehörden beteiligt waren, führte zu einem Vermögensarrest in Höhe von 69 Millionen Euro und zur Sperrung von 99 Krypto-Wallets mit einem Gesamtwert von über 70 Millionen Euro. Die Aktion gilt als eine der größten internationalen Cyber-Polizeioperationen und zeigt, dass die Bekämpfung von Cyberkriminalität auf globaler Ebene immer wichtiger wird.