Im Visier der Ermittler: Reichsbürger -Gruppierung in Baden-Württemberg

Eine großangelegte Razzia wurde am Dienstag in Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein durchgeführt, bei der sieben Objekte und drei Grundstücke von der Polizei durchsucht wurden. Laut der Bundesanwaltschaft richteten sich die Maßnahmen gegen zwei Beschuldigte aus Baden-Württemberg, die verdächtigt werden, die „Reichsbürger„-Gruppierung um Prinz Reuß unterstützt zu haben. Diese Gruppierung behauptet, dass das Deutsche Reich weiterhin existiert und lehnt die Bundesrepublik Deutschland und deren Gesetze ab.

In abgehörten Telefonaten wurde bekannt, dass die Beschuldigten von größeren Waffenlagern gesprochen haben, die bisher nicht entdeckt wurden. Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main müssen führende Köpfe der Gruppe derzeit Verantwortung übernehmen. Die Beschuldigten planten angeblich, das politische System in Deutschland zu stürzen und hatten bereits Strukturen für eine eigene Staatsordnung ausgearbeitet. Eine der Hauptbeschuldigten soll einem Mitglied der Gruppe ein Auto überlassen haben.

Die „Heimatschutzkompanie Nr. 221“ sollte laut Anklage den militärischen Teil der Gruppe darstellen und für die geplante Machtübernahme mit Waffengewalt sorgen. An den Durchsuchungsmaßnahmen waren über 700 Beamte beteiligt, darunter Spezialeinheiten des Bundes und des Landes Baden-Württemberg. Zusätzlich wurden Razzien gegen die Reichsbürgerszene in Seiffen und Pockau-Lengefeld durchgeführt, im Rahmen des Verfahrens gegen Prinz Reuß.