Bei einem internationalen Einsatz mit dem Titel „Endgame“ haben Ermittler einen großen Erfolg im Kampf gegen Cyberkriminalität erzielt. Mehr als 100 Server wurden weltweit beschlagnahmt, und 1300 Domains wurden außer Betrieb genommen. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt (BKA) gaben bekannt, dass mehrere der führenden Schadsoftware-Familien offline genommen wurden.
Die Maßnahmen konzentrierten sich insbesondere auf die Gruppen hinter den sechs Schadsoftware-Familien, darunter „IcedID“, „SystemBC“, „Bumblebee“, „Smokeloader“, „Pikabot“ und „Trickbot“. Deutsche Behörden haben zehn internationale Haftbefehle ausgestellt und vier Personen vorläufig festgenommen. Acht Akteure haben in Deutschland Haftbefehle erhalten, und es wird nach sieben weiteren Personen gesucht, die verdächtigt werden, an einer kriminellen Vereinigung zur Verbreitung von Schadsoftware beteiligt zu sein.
Der Einsatz erstreckte sich über Armenien, die Niederlande, Portugal und die Ukraine, wo Durchsuchungen in 16 Objekten durchgeführt wurden. Eine Vielzahl von Beweismitteln wurde sichergestellt und wird derzeit ausgewertet, was zu weiteren Ermittlungen führen könnte. Diese Operation wird als bisher größte internationale Cyber-Polizeiaktion bezeichnet, die einen erheblichen Schlag gegen die Cybercrime-Szene darstellt.
Die BKA-Vizepräsidentin Martina Link lobte den Erfolg der Maßnahmen gegen Infrastrukturen, Akteure und deren Finanzmittel. An der Aktion waren Strafverfolger aus den Niederlanden, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Österreich und den USA beteiligt. Sie erhielten Unterstützung von Europol und der Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen.
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