Die deutsche Staatsräson: Eine kritische Analyse der Waffenexporte nach Israel

Nach dem 7. Oktober stiegen die deutschen Waffenexporte nach Israel signifikant an. Dieser Anstieg wirft die Frage auf, wie weit die deutsche Staatsräson reicht. Die Beziehung zwischen Deutschland und Israel geht auf eine Zeit der Wiederaufbau- und Versöhnungsbemühungen zurück, die im Jahr 1960 mit einem symbolträchtigen Treffen zwischen dem israelischen Premier David Ben-Gurion und dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer gipfelte. Historiker Daniel Marwecki betont, dass die Unterstützung Deutschlands für Israel nicht nur auf Wiedergutmachung basierte, sondern auch darauf abzielte, moralisch wieder anerkannt zu werden.

Marwecki hat in seinem Buch „Absolution? Israel und die deutsche Staatsräson“ die deutsche Israelpolitik der Nachkriegsjahre kritisch beleuchtet. Aktuell stehen die Beziehungen erneut auf dem Prüfstand, insbesondere nach einem Terrorangriff der Hamas, der zu einem fast verzehnfachten Anstieg deutscher Waffenlieferungen an Israel führte. Jakob Augstein, ein renommierter Journalist und Verleger, wird Marwecki am 27. Mai 2024 im Literaturhaus Berlin im Rahmen des radioeins & Freitag Salons interviewen. Dieses politische Diskussionsformat ermöglicht es, wichtige Themen wie Kultur, Gesellschaft und Demokratie im Kapitalismus auf authentische und tiefergehende Weise zu diskutieren.

Daniel Marwecki, geboren 1987, ist ein renommierter Historiker, der derzeit an der University of Hong Kong Internationale Beziehungen unterrichtet. Sein Buch „Germany and Israel: Whitewashing and Statebuilding“ wirft kritische Schlaglichter auf die Beziehungen beider Länder. Der radioeins & Freitag Salon, geleitet von Jakob Augstein, bietet eine einzigartige Plattform für diverse politische Diskussionen, die live im Radio übertragen werden. Dieses Format erinnert an die legendären Gespräche des Journalisten Günter Gaus und trägt dazu bei, den öffentlichen Diskurs zu wichtigen Themen zu vertiefen und zu bereichern. Der Eintritt zu diesem Salon beträgt 8 Euro, ermäßigt 5 Euro, und findet im Literaturhaus Berlin in Berlin-Wilmersdorf statt.