Am Samstag ereignete sich ein schwerer Vorfall mit einem Sonderzug, der 800 Fans des Fußballklubs Rot-Weiß Essen von Brandenburg nach Rostock beförderte. Unbekannte Angreifer warfen Steine und Pyrotechnik auf den Zug, was eine Notbremsung zur Folge hatte. Der Zug stoppte zwischen den Bahnhöfen Löwenberg und Gransee. Mehrere Fensterscheiben der Waggons gingen dabei zu Bruch, und es kam zu körperlichen Auseinandersetzungen, als einige Essener Fans aus dem Zug stiegen.

Die Angreifer, die geschätzt 200 Personen umfassten, waren vermummt und in Weiß gekleidet. Der Notruf wurde gegen 9:30 Uhr abgesetzt. Als die Polizei eintraf, hatten die Angreifer bereits das Weite gesucht. 60 Einsatzkräfte waren vor Ort, und die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen Sachbeschädigung, gefährlichem Eingriff in den Bahnverkehr, gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruch aufgenommen. Drei Personen im Zug wurden leicht verletzt, lehnten jedoch eine ärztliche Behandlung ab.

Hansa Rostock plant Lösungen

Der Verein Hansa Rostock, dessen Anhänger an dem Vorfall beteiligt sein könnten, plant ein Treffen mit Sicherheitskräften und Ermittlern, um die Hintergründe zu klären. Bei der Abreise der Essener Fans kam es zu weiteren Zwischenfällen, als Hansa-Hooligans die Abfahrt störten. Die Polizei musste eingreifen, um die Störer zurückzudrängen. Ein Tatverdächtiger, ein 20-jähriger Deutscher aus Nordwestmecklenburg, wurde identifiziert, und seine Wohnung wurde durchsucht, wobei Beweismittel sichergestellt wurden.

Im Bereich des Bahnverkehrs kam es derweil zu weiteren Störungen. Am Samstagvormittag blieb ein Regionalzug bei Tornesch im Kreis Pinneberg stehen, was zu einer Sperrung der Strecke zwischen Elmshorn und Hamburg für etwa 1,5 Stunden führte. Der Ausfall von Nah- und Fernverkehrszügen auf den Verbindungen Hamburg-Kiel und Hamburg-Flensburg war ebenfalls die Folge. Die Strecke wurde zwar am Mittag wieder freigegeben, jedoch sind weiterhin Verspätungen und Zugausfälle zu erwarten, wie NDR berichtete.

Die Fans von Hansa Rostock hätten bei der Ankunft in Rostock ihre Reise verspätet fortgesetzt, nachdem die beschädigten Abteile im nächsten Bahnhof abgehangen wurden und 300 Fans in einen nachfolgenden Intercity-Zug umsteigen mussten. Trotz der Vorfälle gewann Hansa Rostock das Spiel mit 4:0.

Die wachsende Gewalt gegen Einsatzkräfte stellt zudem ein ernstzunehmendes Problem dar. In Schleswig-Holstein stieg die Zahl der Angriffe auf Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste auf über 3.700 im Jahr 2023, was einen besorgniserregenden Anstieg im Vergleich zu über 3.500 im Jahr 2022 darstellt.

Der Vorfall wirft erneut Fragen über die Sicherheit im Fußball-Umfeld und den Schutz von Bahnreisenden auf. Die Bemühungen um Klärung und Aufarbeitung der Geschehnisse sind nun hohe Priorität.

Quellen

Referenz 1
www.ndr.de
Referenz 2
www.rbb24.de
Quellen gesamt
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