Die Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hat beschlossen, dass AfD-Mitglieder nicht mehr in Gemeindekirchenräten tätig sein dürfen. Dieser Beschluss wurde von der Landessynode in Görlitz gefasst. Die Begründung hierfür lautet, dass die AfD gemeinsam mit Rechtsextremen aktiv die Demokratie und den Rechtsstaat bekämpfe. Die gesamte Partei verfolge nach Ansicht der Synode zunehmend menschenfeindliche Ziele.
Die Landessynode argumentiert, dass die Mitgliedschaft oder aktive Unterstützung der AfD, beispielsweise durch die Wahrnehmung eines Mandats, nicht mit dem Bekenntnis zu Wort und Sakrament sowie der Ausrichtung des Lebens auf Jesus Christus vereinbar sei. Daher seien Ämter und Aufgaben in der Gemeindeleitung oder im Verkündigungsdienst damit unvereinbar.
Diese neue Regelung der evangelischen Kirche soll ab der Ältestenwahl im kommenden Jahr in Kraft treten. Die Kirchenleitung wurde aufgefordert, entsprechende Rechtsänderungen zeitnah durch Verordnungen umzusetzen. Die Landessynode besteht aus mehr als 100 Mitgliedern und vertritt rund 830.000 Kirchenmitglieder aus etwa 1.100 Gemeinden in Berlin, Brandenburg und dem sächsischen Sprengel Görlitz.
Diese Entscheidung erfolgte kurz nachdem ein evangelischer Pfarrer aus Sachsen-Anhalt, Martin Michaelis, angekündigt hatte, für die AfD bei der Stadtratswahl zu kandidieren. Als Konsequenz verlor Michaelis seinen Pfarrbereich und es wurde ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet. Vorübergehend ist es ihm untersagt, öffentlich zu predigen, zu taufen und das Abendmahl auszuteilen. Auch ein dauerhafter Entzug der Ordinationsrechte droht ihm, da er aufgrund des Pfarrdienstrechts jedoch nicht entlassen werden kann.
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