Der FC Energie Cottbus steht vor einer entscheidenden Phase in der 3. Liga, mit nur noch 16 Spielen bis zu einem möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga. Doch um diese Chance wahrzunehmen, muss der Verein umfassende Investitionen tätigen, um die Stadionauflagen der Deutschen Fußball Liga (DFL) zu erfüllen. Ein Besuch von DFL-Vertretern im Stadion der Freundschaft hat bestätigt, dass die aktuellen Bedingungen nicht mehr den Lizenzanforderungen entsprechen, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht. Präsident Sebastian Lemke äußerte sich besorgt über den schlechten Zustand des Stadions und die vielfältigen Mängel, die behoben werden müssen.
Zu den spezifischen Problemen gehören unzureichende Beleuchtung, fehlende Überdachungen in den Ecken des Stadions, unzureichende und nicht wetterfeste Auswechselbänke sowie eine mangelhafte technische Ausstattung für Medien und Übertragungen. Um die Lizenz für die Zweite Liga bis zum 1. März zu beantragen, benötigt Cottbus einen soliden Plan zur Finanzierung der dringend notwendigen Umbauten. Der Verein sucht daher aktiv nach finanzieller Unterstützung von der Stadt Cottbus, den umliegenden Gemeinden und dem Land Brandenburg.
Finanzierungsherausforderungen und Unterstützung
Die Stadt Cottbus selbst hat signalisiert, dass sie die Trainingsplätze modernisieren möchte, weist jedoch gleichzeitig auf die Notwendigkeit hin, Finanzierungsquellen des Landes zu finden. Die umliegenden Landkreise haben bislang keine Unterstützung für die Sanierungsmaßnahmen zugesagt und das Ministerium für Bildung und Sport des Landes Brandenburg sieht sich nicht zuständig für den Profisportverein. Dies macht die Situation für die Verantwortlichen des FCE noch komplizierter, zumal der Antrag auf Fördermittel von der Wirtschaftsregion Lausitz abgelehnt wurde.
Um den Herausforderungen zu begegnen, führt der FC Energie Cottbus in Kooperation mit der Wirtschaftsregion Lausitz und der Stadt Cottbus eine umfassende Konzeptstudie zur langfristigen Modernisierung des LEAG Energie Stadions durch. Diese Studie zielt darauf ab, die technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer Neuausrichtung des Stadions zu einer Multifunktionsarena zu überprüfen. Dabei werden verschiedene Aspekte wie Infrastruktur, Mobilität und soziale Bedürfnisse berücksichtigt
Innovationen im Stadionbetrieb
Die grundsätzlichen organisatorischen Herausforderungen im Betrieb von Fußballstadien, wie Veranstaltungsleitung, Fanservices und Sicherheitsmanagement, müssen in der modernen Sportlandschaft ebenfalls adressiert werden. Innovative Technologien und Dienstleistungen könnten helfen, diese Abläufe zu optimieren. Ein Abschlussbericht der DFL zur Projektgruppe „Stadioninnovationen“ zeigt, wie wichtig der Austausch und die Implementierung neuer Ideen für die Zukunft des Profifußballs sind. Dabei werden den Clubverantwortlichen regelmäßig Neuheiten zur Praxistauglichkeit angeboten, die einen wesentlichen Beitrag zur Stadionmodernisierung leisten könnten.
Die Zeit drängt für den FC Energie Cottbus, da Präsident Lemke und Bürgermeister Tobias Schick mit Nachdruck darauf hinweisen, dass alle DFL-Auflagen dringend erfüllt werden müssen, um die sportlichen Ambitionen nicht zu gefährden. Die Schätzungen für die Gesamtmodernisierung des Stadions liegen zwischen 30 und 40 Millionen Euro, was ohne externe Unterstützung kaum zu stemmen sein wird.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, nicht nur für die sportliche Perspektive des Clubs, sondern auch für die infrastrukturelle Entwicklung des Stadions der Freundschaft.
Mehr Informationen zum Thema finden Sie in den Artikeln von rbb24, Niederlausitz Aktuell und DFL.