Die Elektromobilität erlebt derzeit eine Absatzkrise, die auch in Deutschland zu spüren ist. Im März gingen die Absatzzahlen zurück, und die Händler sind pessimistisch bezüglich des restlichen Jahres. Das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 15 Millionen Elektroautos auf die Straßen zu bringen, erscheint zunehmend unrealistisch. Anlass für eine Reportage von Spiegel TV, den aktuellen Stand der Elektromobilität zu beleuchten.
Auf dem „Großenhainer Autofrühling“ äußern Passanten überwiegend negative Meinungen zu Elektroautos. Ein potenzieller Käufer wäre nur bereit, ein Elektroauto zum Preis eines Benziners mit einer Reichweite von 1.000 Kilometern zu erwerben. Tesla-Mitarbeiter vor Ort haben sich nicht zur Absatzkrise geäußert und verwiesen auf die Presseabteilung.
In einer Sequenz der Reportage gerät Tesla ins Visier wegen einem „Friedhof der E-Autos“ in Neuhradenburg. Hunderte Fahrzeuge lagern auf einem alten Flugplatz, was aufgrund der Absatzkrise notwendig geworden sein soll. Die gezeigten Bilder vermitteln den Eindruck eines Überangebots an Elektroautos, das Tesla zur Zwischenlagerung zwingt.
Trotz des skandalträchtigen Begriffs Friedhof handelt es sich bei dem Areal um ein normales Zwischenlager. Ein vor Ort anwesender Mitarbeiter bestätigt, dass die Fahrzeuge nur übergangsweise gelagert und dann verkauft werden. Ähnliche Zwischenlager existieren auch bei anderen Herstellern. Bereits früher wurden Tesla-Fahrzeuge an diesem Standort zwischengelagert, darunter zahlreiche Model Y, das meistverkaufte Modell des Jahres 2023. Ein weiteres Zwischenlager am Flughafen Berlin-Brandenburg wurde für den Export nach Taiwan genutzt. Es ist anzunehmen, dass ähnliche Pläne für die Elektroautos gelten, die derzeit in Neuhardenburg geparkt sind.