Melanie John, eine Sozialarbeiterin, nimmt an einem Kuschelkurs mit Monty, einem Ochsen, auf dem „Hof der Verbundenheit“ in Wildenau teil. Die Therapeutin Jessica Exner bietet dort die Möglichkeit, Kühe zu streicheln und zu kuscheln. Sie beschreibt Rinder als ruhige Tiere, die ein Sozialgefüge und Familiensystem aufbauen. Die Rinder auf dem Hof tragen an warmen Tagen Netze über dem Gesicht, um sich vor Fliegen zu schützen. Neben Monty leben auch der Ochse Baldur sowie die Kühe Isolde und Barbara auf dem Hof. Die Tiere wurden teilweise vor der Schlachtung gerettet.
Baldur wird als der Herdenchef beschrieben, Barbara als die Fürsorgliche und Isolde als schüchtern. Jessica Exner lobt die Sensibilität und Achtsamkeit von Rindern. Sie nutzt ihre Tiere als therapeutische Unterstützung, besonders für Menschen in Lebenskrisen. Tiere wie Hunde, Pferde und Delfine werden bereits für therapeutische Zwecke eingesetzt. Die Arbeit mit Kühen ist jedoch weniger verbreitet, obwohl ihre Merkmale wie Ruhe, Empathie und Geduld therapeutische Prozesse fördern können.
Der Bundesverband Tiergestützte Intervention betont, dass die Arbeit mit Kühen dazu beitragen kann, eine heilsame Umgebung für Menschen zu schaffen. Carola Otterstedt von der Stiftung Bündnis Mensch & Tier hebt hervor, dass Rinder sensibel und achtsam sind. Aufgrund ihres hohen Gewichts können Zwischenfälle jedoch ernste Folgen haben. Jessica Exner berichtet von positiven Erfahrungen auf ihrem Hof, wo Besucher, auch junge Menschen, die Ruhe und Verbindung mit den Tieren genießen können.
In Zukunft plant Exner, ihr Grundstück zu einem Jugend- und Seminarhaus zu entwickeln, um noch mehr Projekte für junge Leute zu ermöglichen. Ihre Praktikantin Sara hat keine Angst mehr vor den Tieren und geht sogar mit dem Ochsen Baldur im Dorf spazieren. Die Beziehung zu den Rindern wird als bereichernd und beruhigend beschrieben, wodurch Menschen Ruhe und Kraft finden können.