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Die innere Zeitenwende und die Rückkehr des Nationalistischen

Die bedrohliche Wende in der Sprache der Politik und Gesellschaft

Die aktuelle politische Debatte führt zu einem alarmierenden Sprachwandel, der an vergangene autoritäre Regime erinnert. Der zunehmende Einsatz von Begriffen wie „Landesverrat“ und „Alternative gegen Deutschland“ im Umgang mit der AfD deutet auf eine Verschiebung des Diskurses hin. Diese illiberale Rhetorik birgt die Gefahr, linksgerichtete und linksliberale Gruppierungen ins Visier zu nehmen. Es werden Parallelen zu einer düsteren Vergangenheit gezogen, in der militaristische Denkmäler und Pflichtjahre wieder an Bedeutung gewinnen. Eine aufkommende Volkserziehung durch militaristische Propaganda in Medien sowie ein Fokus auf nationale Identität und „Leitkultur“ sind besorgniserregende Anzeichen für eine Rückkehr zu autoritärem Gedankengut des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

Die Forderungen nach „Kriegstüchtigkeit“ und einem „Veteranentag“ verdeutlichen einen deutlichen Schwenk hin zu einer militaristischen Gesellschaftsordnung. Sowohl Seiten des politischen Spektrums, inklusive des linken Bürgertums, tragen zur Verfestigung dieses Sprachwandels bei. Politiker aus verschiedenen Parteien, Intellektuelle, Journalisten und Künstler unterstützen dieses vermeintlich patriotische Narrativ. Die Rückkehr zu einem nationalistisch geprägten Diskurs und die Akzeptanz eines militaristischen Vokabulars birgt laut Theodor W. Adorno die Gefahr einer Radikalisierung der politischen Mitte und einer Unterwanderung demokratischer Grundwerte.

Es bleibt zu hinterfragen, ob der Versuch, rechte Parteien mit ihren eigenen Mitteln zu besiegen, letztendlich zu einem Sieg über diese Ideologien führen wird. Die Verwendung von stark nationalistisch geprägten Begriffen und die Hinwendung zu einem gewaltverherrlichenden Diskurs könnten die Grundlage für eine gefährliche gesellschaftliche Entwicklung schaffen. Es ist entscheidend, die Entwicklungen kritisch zu hinterfragen und sich bewusst zu machen, welche langfristigen Auswirkungen eine solche Veränderung des politischen und sprachlichen Klimas haben könnte.

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Lebt in Brandenburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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