Cottbus

Rathaus Dahme/Mark: Barrieren im Weg zum Bürgerservice

Das Rathaus in Dahme/Mark ist aufgrund fehlender barrierefreier Zugänge wie Fahrstühlen und Treppenliften für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nur schwer zugänglich, was besonders für ältere Bürgerinnen und Bürger wie Ursula Richter zur Tortur wird, während eine Lösung durch die Auflagen der Denkmalbehörde erschwert wird und bis 2026 keine Besserung in Sicht ist.

Herausforderung für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen

Das Rathaus in Dahme/Mark steht im Fokus der Aufmerksamkeit, da es gravierende Barrieren für Menschen mit eingeschränkter Mobilität aufweist. Der Zugang zu den Dienstleistungen im ersten Obergeschoss gestaltet sich für viele Bürgerinnen und Bürger als äußerst schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Dies wirft wichtige Fragen zur Zugänglichkeit öffentlicher Einrichtungen auf.

Fehlende Barrierefreiheit und die Folgen

Im historischen Gebäude, das 1893 nach dem Entwurf des Architekten Max Jacob errichtet wurde, gibt es keinen Fahrstuhl und keinen Treppenlift. Für Menschen wie Ursula Richter, die aufgrund kniebedingter Probleme Schwierigkeiten beim Gehen hat, wird der Weg zum Bürgerservice zur echten Herausforderung. „Es fühlt sich an wie eine Tortur“, beschreibt sie ihre Erfahrungen. Für viele andere, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, gibt es nahezu keine Möglichkeit, die erforderlichen Dienstleistungen zu nutzen, da sie nicht ins erste Obergeschoss gelangen können.

Die externe Lösung: In die Außenstelle ausweichen

Angesichts dieser Barrieren müssen Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer auf eine Außenstelle ausweichen, die 20 Autominuten entfernt ist. Diese Umstände bedeuten einen zusätzlichen Zeit- und Kraftaufwand für die Betroffenen. Amtsdirektor David Kaluza ist sich der Problematik bewusst, gibt jedoch zu, dass eine einfache Lösung nicht gegeben ist. Auflagen der Denkmalbehörde, die den historischen Charakter des Rathauses und der Treppe bewahren wollen, erschweren die Schaffung eines barrierefreien Zugangs erheblich.

Langfristige Perspektiven und Hoffnungen

Der Blick in die Zukunft zeigt jedoch Licht am Ende des Tunnels. In Planung ist der barrierefreie Umbau eines ehemaligen Postgebäudes, das sich in unmittelbarer Nähe zum Rathaus befindet. Voraussetzung hierfür sind Fördermittel von Bund und Land, und Kaluza hofft, dass die ersten Bauarbeiten im Jahr 2026 beginnen können. Bis es so weit ist, müssen viele Menschen weiterhin die mühsamen Treppen des Rathauses in Kauf nehmen oder auf die weit entfernte Außenstelle ausweichen.

Eine gesellschaftliche Herausforderung

Die Situation in Dahme/Mark ist nicht einzigartig, sondern spiegelt einen weit verbreiteten Trend in vielen Städten wider, in denen historische Gebäude häufig den modernen Anforderungen an Barrierefreiheit nicht gerecht werden können. Die Diskussion um barrierefreies Bauen ist von großer Bedeutung für die Lebensqualität vieler Menschen und sollte intensiver geführt werden. Die Sorgen und Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger müssen stärker in die Planung öffentlicher Räume integriert werden, um eine inklusive Gesellschaft zu fördern.

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