In Cottbus spitzt sich die Lage in den Arztpraxen dramatisch zu! Mit dem bevorstehenden Ruhestand mehrerer Hausärzte am Jahresende stehen zahlreiche Patienten vor der Herausforderung, einen neuen Arzt zu finden. Der Zulauf in den Praxen ist bereits jetzt so hoch, dass viele Ärzte überlastet sind. Wie rbb24 berichtete, erhält der Cottbuser Hausarzt Luca Lehnig täglich bis zu 20 Anfragen von Menschen, die dringend einen neuen Hausarzt suchen. Doch seine Praxis ist bereits zwölf Stunden am Tag ausgelastet, und es gibt schlichtweg keinen Platz für neue Patienten.
Die Situation ist alarmierend! Lehnig, der seit 26 Jahren praktiziert, sieht die Stadt und das Land Brandenburg in der Verantwortung, endlich zu handeln. „Die hausärztliche Betreuung umfasst mehr als nur schnelle Termine“, betont er. Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin Brandenburg (KVBB) gibt an, dass in Cottbus der Versorgungsgrad bei knapp 100 Prozent liege, was die Situation jedoch nicht widerspiegelt. „Die Zahlen sind das eine, die Realität der Patienten eine andere“, erklärt KVBB-Sprecher Christian Wehry.
Die Suche nach Lösungen
Das Gesundheitsamt Cottbus ist sich der Problematik bewusst, kann jedoch nur begrenzt eingreifen. Gesundheitsdezernent Thomas Bergner fordert mehr Druck auf die KVBB, um die Situation zu verbessern. „Wir müssen Rabatz machen!“, so Bergner. Doch die KVBB verweist auf die bundesweiten Richtlinien, die die Anzahl der Hausärzte regeln. Aktuell sind in Brandenburg 320 Hausarztstellen unbesetzt, was die Dringlichkeit des Problems verdeutlicht.
Die Stadt hat bereits Schritte unternommen, um neue Mediziner anzulocken. Ein neues Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) soll entstehen, und Bergner betont, dass man bereit sei, Ansiedlungswilligen zu helfen. Dennoch sind die bisherigen Maßnahmen für Lehnig unzureichend. Er verweist auf die Stadt Guben, die Umzugswilligen ein kostenloses Probewohnen angeboten hat. „Solche einfachen Dinge könnten auch hier umgesetzt werden“, fordert er.
Ein Blick in die Zukunft
Ein Hoffnungsschimmer könnte die geplante Medizinerausbildung in Cottbus sein, die Ende 2026 beginnen soll. Lehnigs Sohn, Luca-Yves, setzt auf politische Vorgaben, die Absolventen dazu verpflichten könnten, nach ihrer Ausbildung in der Region zu praktizieren. „Es ist ein Geben und Nehmen“, sagt der junge Arzt. Doch bis die ersten Studierenden ausgebildet sind, wird es noch lange dauern, und die Lücke in der hausärztlichen Versorgung wird wohl bestehen bleiben, wie auch Tagesschau berichtet.
Die Cottbuser Arztpraxen stehen vor einer Herausforderung, die nicht ignoriert werden kann. Die Stadt und die Verantwortlichen müssen dringend Lösungen finden, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Andernfalls droht eine gesundheitliche Krise, die weitreichende Folgen haben könnte.