Die Macht des Protests: Wie Demonstrationen die AfD beeinflussen

Carolin Amlinger über die Bedeutung von Gegenprotesten gegen rechtsgerichtete Parteien

Die Wintermonate waren geprägt von starken Protesten gegen die extreme Rechte, die viele Menschen mobilisierten. Diese Demonstrationen markierten für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer das erste Mal, dass sie sich an politischen Protestaktionen beteiligten. Es war eine eindrucksvolle Darstellung des Engagements der Zivilgesellschaft gegenüber einer Partei, die vorgab, die Interessen vieler zu vertreten. Diese Protestwelle war nicht nur groß, sondern auch von hoher gesellschaftlicher Bedeutung, da sie sich deutlich gegen das Erstarken der AfD richtete.

In bestimmten Regionen, in denen die Protestbewegungen besonders stark waren, konnten signifikante Zugewinne der AfD vermieden werden. So verzeichnete die Partei in Hamburg trotz Zuwächsen im Vergleich zur vorherigen Europawahl nur einen Stimmanteil von acht Prozent. Im Gegensatz dazu blieben die Proteste in Sachsen-Anhalt gering, was zu einem Anstieg des AfD-Stimmanteils auf über dreißig Prozent führte.

Studien aus der Politikwissenschaft haben gezeigt, dass Gegenproteste eine wirksame Methode sein können, um die Unterstützung rechtsextremer Parteien zu verringern. Insbesondere, wenn sie zeitgleich und am selben Ort wie rechte Kundgebungen stattfinden. Auch wenn die Nazis dadurch nicht vollständig von den Straßen verschwinden, zeigt sich doch ein Rückgang ihrer politischen Popularität.

Die Effekte solcher Protestbewegungen reichen über die unmittelbaren Auswirkungen hinaus und können langfristig die politische Landschaft prägen, indem sie die Legitimität rechtsgerichteter Parteien in Frage stellen. Mit Blick auf kommende Wahlen wird deutlich, dass die Europawahl nur der Anfang war und weitere Demonstrationen gegen die AfD zu erwarten sind.