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Akustische Schätze der Lausitz: Studenten erforschen Architekturklänge

Architekturstudenten der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) forschen intensiv an der akustischen Landschaft der Lausitz. In einem herausfordernden Projekt erkunden angehende Architekten den Klang historischer Dörfer in der Region. Azab Yomna und Alina Pätzold, zwei engagierte Architektur-Studentinnen, nutzen Mikrofone, Aufnahmegeräte und Kopfhörer, um die vielfältigen Klänge der Lausitz aufzuzeichnen. Dabei begeben sie sich auf alte Höfe und erfahren, dass Architektur ein multisensorisches Erlebnis ist.

Die Forschungsgruppe, bestehend aus etwa 30 Studierenden, dokumentiert die Geräusche und Klänge alter Höfe in der Lausitz. Das Projekt umfasst die Untersuchung verschiedener architektonischer Strukturen und deren akustischen Eigenschaften. Professor Adrian Dorscher leitet das Projekt und betont, dass jedes Haus eine einzigartige Klangsignatur besitzt, vergleichbar mit einem akustischen Fingerabdruck. Die Architekturstudenten lernen, dass alte Holztreppenhäuser einen anderen Klang haben als moderne Betontreppen.

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Die enge Verbindung zwischen Architektur und Klang wird durch das Projekt verdeutlicht. Die Studierenden erkunden die alten Höfe und nehmen charakteristische Geräusche wie das Rascheln von Gras oder das Zwitschern von Vögeln auf. Sie erleben einen Kontrast zwischen der Architektur vergangener Zeiten und modernen Gebäuden. Diese Erfahrungen sensibilisieren sie für die Einzigartigkeit und Persönlichkeit traditioneller Architektur im Vergleich zur heutigen Standardbauweise.

Das Ziel des Projekts ist es, die akustischen Charakteristika der Lausitzer Architektur zu erfassen und zu bewahren. Die gesammelten Töne und Aufnahmen werden Teil eines Klangarchivs, das die einzigartige akustische Umgebung der Region festhält. Professor Dorscher hofft, dass die Studierenden durch die Feldforschung in den Dörfern der Lausitz ein tieferes Verständnis für multisensorische Architektur entwickeln. Das ökologische Klima der Höfe, komplett mit natürlicher Flora und Fauna, wird als integraler Bestandteil der Architektur betrachtet.

Die Studierenden werden durch das Projekt angeregt, Architektur nicht nur visuell, sondern auch auditiv zu erfassen. Sie lernen, die architektonischen Details und deren akustische Eigenschaften genauer wahrzunehmen, um eine umfassende Darstellung der Lausitzer Architektur zu schaffen. Die Teilnehmer werden in fünf ausgewählten Orten in der Lausitz auf der Suche nach dem einzigartigen Klang der Region sein, um eine vielschichtige Perspektive auf die architektonische Landschaft zu erlangen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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