Mit einer unkonventionellen Taktik will die CDU-Spitze im Hinblick auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg punkten. In einer zweitägigen Klausurtagung im Berliner Hotel diskutierte das Präsidium intensiv über Strategien und mögliche Koalitionsoptionen. Trotz Bedenken angesichts der extremen politischen Entwicklungen in Frankreich zeigte sich Generalsekretär Carsten Linnemann optimistisch über die Position der CDU, die im Gegensatz zum Rassemblement National (RN) in Frankreich eine positive Tendenz verzeichnet.
Der Fokus lag auf der Thematik des Vertrauensverlustes in die politische Landschaft und die daraus resultierende Unzufriedenheit der Wähler. Insbesondere der Ausbau der inneren Sicherheit und eine restriktivere Migrationspolitik sollen zentrale Wahlkampfthemen werden. In einem bemerkenswerten Schritt äußerte Landeschef Jan Redmann den Vorschlag, im Wahlkampf in Brandenburg mit einer Holzbank von Kirchturm zu Kirchturm zu ziehen, um direkten Kontakt zu den Bürgern zu suchen und neue Glaubwürdigkeit aufzubauen.
Die Diskussionen während der Klausurtagung umfassten auch die Analyse der Ergebnisse der Europawahl, bei der die Anti-Ampel-Stimmung die Union unter Druck gesetzt hat. Mehrere Szenarien für die anstehende Bundestagswahl wurden durchgespielt, während die Frage der Kanzlerkandidatur vorerst vermieden wurde. Trotzdem schwingt diese Thematik bei allen Diskussionen mit, insbesondere da sowohl CSU-Chef Markus Söder als auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst als potenzielle Kandidaten im Raum stehen.
In Anbetracht der bevorstehenden politischen Herausforderungen ist es für die CDU von entscheidender Bedeutung, eine klare und überzeugende Strategie zu entwickeln, um im Wettbewerb mit anderen Parteien, insbesondere der AfD, erfolgreich zu sein. Die kommenden Landtagswahlen werden zeigen, ob die unkonventionelle Herangehensweise der CDU-Spitze, wie beispielsweise die Nutzung einer Holzbank im Wahlkampf, die gewünschte Wirkung erzielen kann und die Partei gestärkt in die Zukunft führt.