Brandenburg an der HavelKriminalität und JustizPolitik

Gedenken an NS-Opfer: Neue Erkenntnisse über Gerhard Schwartz

Ein Stolperstein, verlegt vor dem Haus an der Rodderstraße 23 in Stotzheim, erinnert an Gerhard Schwartz, ein Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie. Schwartz wurde im März 1940 aufgrund einer psychischen Erkrankung in einer Tötungsanstalt des NS-Regimes in Brandenburg mit Giftgas ermordet. Sein Schicksal blieb lange Zeit unbekannt. Trotz fehlender Unterlagen im Stadtarchiv konnte nun mithilfe von Familienforschungen und dem Engagement von Angehörigen sein Leben und Leiden ans Licht gebracht werden.

Die Familie von Gerhard Schwartz schwieg aus Scham lange Zeit über das Schicksal des Angehörigen aufgrund seiner als „erbkrank“ stigmatisierten psychischen Erkrankung. Nachdem der Name von Schwartz von seiner Großtante erwähnt wurde, begab sich sein Vater auf die Suche in Archiven und war maßgeblich am Anstoß zur Verlegung des Stolpersteins beteiligt. Dieser Gedenkstein soll dazu dienen, das Schweigen über die Opfer zu brechen und ihre Erinnerung lebendig zu halten.

Gerhard Schwartz, geboren 1875, war ein Landwirt und Gastwirt in Stotzheim, wo er bis zu seinem 17. Lebensjahr lebte. Eine diagnostizierte Schizophrenie in seiner Jugend führte zu seiner Einweisung in verschiedene psychiatrische Anstalten. Aufgrund des Euthanasie-Erlasses Hitlers im Herbst 1939 wurde Schwartz, mittlerweile 64 Jahre alt, als nicht arbeitsfähig eingestuft und deportiert. Am 8. März 1940 wurde er mit vielen anderen Opfern ermordet und auf dem Gelände in Brandenburg an der Havel verbrannt.

Die Stolpersteine, über 100.000 weltweit verlegt, sind ein Symbol der Erinnerung an die Opfer des Nazi-Regimes. In Hürth haben bereits 32 dieser Erinnerungssteine an Opfer nationalsozialistischer Verbrechen ihren Platz gefunden. Der Stolperstein für Gerhard Schwartz dient als Mahnung und Erinnerung an die Gräueltaten jener Zeit und soll auch heute zur Sensibilisierung für die Wahrung der Menschenrechte beitragen.

Kriminalität & Justiz News Telegram-KanalBrandenburg an der Havel News Telegram-Kanal Kriminalität & Justiz News Reddit Forum

Rästel der Woche

Ursprünglich wurde es in den 1950er Jahren aus einer Boje entwickelt! Seither ist es ein fester Bestandteil jeder Gartenparty und das Herzstück jeder geselligen Runde im Freien.

Lösung anzeigen
Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"