Ehepaar in Berlin vor Gericht wegen Vernachlässigung und Tod der bettlägerigen Mutter

Ein Ehepaar in Berlin steht vor Gericht, da es beschuldigt wird, die pflegebedürftige und bettlägerige Mutter der Frau so stark vernachlässigt zu haben, dass sie aufgrund der Verwahrlosung verstorben ist. Die Staatsanwaltschaft hat das Paar wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen mit Todesfolge angeklagt. Der 42-jährige Mann befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft, während die 37-jährige Frau nach etwa zwei Wochen wieder auf freien Fuß kam, vermutlich aufgrund eines gemeinsamen Kindes.

Laut den Ermittlungen hat die 62-jährige pflegebedürftige Frau ein Martyrium durchgemacht, bevor sie verstarb. Das Ehepaar soll die Frau ab November 2023 vollständig vernachlässigt haben, obwohl sie an Multipler Sklerose litt. Die Erkrankte wurde nur noch mit Wasser aus einem Kanister versorgt und in einem verdreckten Zimmer, das von Insekten befallen war, liegen gelassen. Die Anklage besagt, dass die Frau aufgrund dieser Zustände „wundgelegen“ sei und einige ihrer Wunden sogar von Maden befallen gewesen seien. Letztendlich erlitt sie eine Blutvergiftung, akutes Nierenversagen und multiple Thrombosen, obwohl sie sich nur noch durch Nicken und Kopfschütteln verständigen konnte.

Das Ehepaar alarmierte schließlich am 16. Dezember 2023 einen Rettungswagen, aber die Frau verstarb zehn Tage später. Nach einer Obduktion und weiteren Ermittlungen wurde das Paar festgenommen, obwohl sie die Vorwürfe laut Staatsanwaltschaft bestreiten. Die Details des Falls sind schockierend und werfen ein Licht auf die Notwendigkeit, pflegebedürftige Personen angemessen zu betreuen und zu schützen. Diese traurige Geschichte steht symptomatisch für die Herausforderungen, denen viele Familien gegenüberstehen, wenn es um die Pflege von Angehörigen geht.