In dem Theaterstück „Draußen vor der Tür“ kehrt Beckmann, gespielt von Phillip Björn Scharsich, aus dem vermeintlichen Tod zurück, nur um von seiner Frau abgelehnt zu werden, die inzwischen wieder geheiratet hat. Getrieben von Verzweiflung stürzt sich Beckmann in die Fluten der Havel, doch die Havel, dargestellt von Marlene Küpper, lässt ihn nicht ertrinken und wirft ihn wieder ans Ufer, wo „Der Andere“ auf ihn wartet, gespielt von Hannes Lang. Das intensive Wechselspiel zwischen Beckmanns Verzweiflung und der Lebenslust des Anderen führt das Publikum durch den Abend.
Das Bühnenbild von Thomas Gabriel, geprägt von orangenen Elementen und einem kolossalen Mond als Projektionsfläche, begleitet die Charaktere auf ihrer Suche nach Familie, Arbeit und Liebe. Die Kostüme, entworfen von Kathrin Mickan, unterstreichen die Vielfältigkeit der Darsteller, besonders das prachtvolle Kleid der Havel und die militärische Aufmachung der Beckmänner mit Koppel und Gasmaskenbrille bleiben in Erinnerung.
Die jungen Darsteller werden von den Gastdarstellern Michelle Schmidt (alias „der Gott, an den keiner mehr glaubt“) und Tobias Borchers als rülpsender Tod unterstützt. Besonders intensiv war die Szene, in der Beckmann auf den wahnsinnig lachenden Oberst trifft, gespielt von Louca Pohlmann. Trotz der großartigen Leistung der Jugendlichen war es kein leichter Theaterabend, der die Zuschauer noch lange beschäftigen wird.
Der Leserbrief lobt die Aufführung und ermutigt mutige Zuschauer, sich weiteren Produktionen des Brandenburger Theaters anzuschließen. Die Hoffnung besteht, „Draußen vor der Tür“ in der nächsten Saison erneut erleben zu können.