Die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB) hat am 30. Januar 2025 die erste zahnmedizinische Hochschulambulanz in Brandenburg an der Havel eröffnet. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die zahnmedizinische Versorgung in der Region zu verbessern und eine praxisnahe Ausbildung für angehende Zahnärzt*innen zu ermöglichen. Oberbürgermeister Steffen Scheller, Prof. Dr. Gerhard Schmalz und MHB-Kanzler Dr. Gerrit Fleige waren bei der Eröffnung anwesend und betonten die Bedeutung dieser neuen Einrichtung für die lokale Gesundheitsinfrastruktur.
Die Ambulanz befindet sich in den ehemaligen Praxisräumen von Zahnarzt Dr. Jens Friebel, der nach 33 Jahren aktiver Tätigkeit keine Nachfolge finden konnte. Die MHB hat nicht nur seine Praxis übernommen, sondern auch die beiden gekündigten Fachangestellten wieder eingestellt. Somit werden in der Ambulanz derzeit zwei Zahnärzte und ab nächster Woche drei zahnmedizinische Fachangestellte arbeiten, um den wachsenden Bedarf an zahnärztlicher Versorgung in Brandenburg zu decken. Die Ambulanz wird allen Patient*innen, einschließlich der von Dr. Friebel behandelten, offen stehen und bietet sowohl allgemeine als auch spezialisierte zahnmedizinische Sprechstunden an.
Praxisnahe Ausbildung und Pflege der Lehre
Die neue Hochschulambulanz spielt eine zentrale Rolle in der Lehre und Forschung an der MHB. Studierende werden die Möglichkeit haben, praktische Erfahrungen in der Patientenbetreuung zu sammeln, ohne jedoch sofort aktiv in die Behandlung einzugreifen. Dies soll sicherstellen, dass die angehenden Zahnärzt*innen frühzeitig an die realen Anforderungen der Patient*innenversorgung herangeführt werden. Ab August 2025 beginnen zudem zwei zahnmedizinische Fachangestellte ihre Ausbildung in der Ambulanz, wodurch das Ausbildungsangebot der MHB erweitert wird.
Die MHB wurde 2015 gegründet und verfolgt das Ziel, die medizinisch-gesundheitliche Versorgung in Brandenburg zu verbessern. Im Sommersemester 2024 wird sie zudem einen brandenburgischen Modellstudiengang für Zahnmedizin einführen, der modular und praxisorientiert aufgebaut ist. Dieser Studiengang beinhaltet Praxistage ab dem zweiten Semester und wird in Zusammenarbeit mit der Landeszahnärztekammer Brandenburg und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Land Brandenburg realisiert. Die MHB plant zudem die Eröffnung einer hochmodernen Zahnklinik im ehemaligen E-Werk an der Bauhofstraße bis 2026, die bis zu 20 Zahnarztsitze bieten soll.
Wachsender Bedarf und zukünftige Herausforderungen
Die Eröffnung der Hochschulambulanz ist eine Reaktion auf die wachsende Nachfrage nach zahnärztlicher Versorgung in Brandenburg. Mit einem Alterswechsel in der zahnärztlichen Berufswelt wird in den nächsten zehn Jahren eine erhebliche Lücke entstehen, da etwa 20 Zahnärzt*innen in der Region altersbedingt aus dem Dienst scheiden werden. Der Oberbürgermeister betont, dass die neue Zahnklinik eine wichtige Rolle bei der Bewältigung dieses Mangels spielen wird. Die MHB strebt außerdem eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen und der Landesregierung an, um finanzielle Unterstützung und Stipendien für zukünftige Zahnmedizinstudierende zu sichern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die MHB mit ihrer neuen Hochschulambulanz nicht nur die lokale zahnmedizinische Versorgung stärkt, sondern auch eine wichtige Bildungsstätte für die zukünftige Generation von Zahnärzt*innen schafft. Diese Initiative steht im Einklang mit dem übergeordneten Ziel der Hochschule, die medizinische Versorgungslandschaft in Brandenburg nachhaltig zu verbessern.
Für weitere Informationen zu dieser Einrichtung können Sie die Artikel von MHB, Meetingpoint Brandenburg und MHB Studiengang einsehen.