In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil der Schulabgänger, die eine Lehre beginnen, von 67 auf 57 Prozent gesunken. Die Brandenburger Wissenschaftsministerin Manja Schüle bezeichnete die aktuelle Orientierung vieler Jugendlicher auf das Abitur als problematisch. Bildungsminister Steffen Freiberg betont jedoch, dass Abitur und eine Lehre sich nicht mehr gegenseitig ausschließen, wie es früher der Fall war.
Brandenburg bietet 15.319 Ausbildungsplätze an, von denen 2445 unbesetzt geblieben sind. Etwa 1000 Schüler verlassen die Schule ohne eine Berufsausbildung anzutreten, was als „unversorgt“ gilt. Eine bessere Berufsberatung könnte dazu beitragen, diese Lücke zu verringern. Die Hauptgeschäftsführer der brandenburgischen Industrie- und Handelskammern haben sich über die mangelnde Qualität und Quantität der Berufsberatung an Schulen beschwert, wobei Freiberg darauf hinweist, dass die Zuständigen oft nicht bekannt seien.
Der Berufsbildungsbericht zeigt, dass in den letzten zehn Jahren ein Anstieg an Lehrlingen in naturwissenschaftlich-technischen Berufen verzeichnet wurde. Trotzdem gibt es insbesondere im Handwerk einen Mangel an Nachwuchs. Handwerksberufe wie Kfz-Mechatroniker sind nach wie vor beliebt. Die Zahl der Berufsschüler ist um vier Prozent gesunken, während sich die Zahl der Berufsschullehrer um vier Prozent erhöht hat. Trotzdem haben 85,7 Prozent der Lehrlinge ihre Prüfungen erfolgreich bestanden.
Es wird betont, dass es in Deutschland Hunderttausende von 18- bis 25-Jährigen gibt, die weder eine Lehre machen noch studieren. Dies ist gesetzlich erlaubt, aber es wird darauf hingewiesen, dass eine gezielte Berufsberatung und Ausbildungsangebote dazu beitragen könnten, diese Gruppe besser zu unterstützen. Letztendlich liegt es an den Jugendlichen selbst, wie sie ihren Bildungsweg gestalten möchten.