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Bedroht Russland die Nato? Neue Umfrageergebnisse enthüllen die Meinung der Deutschen.

Die wachsende Bedrohung: Wie realistisch ist ein Angriff auf einen Nato-Staat bis 2030?

Experten warnen vor der Möglichkeit eines russischen Angriffs auf ein NATO-Land in absehbarer Zeit, doch für viele Deutsche bleibt dies ein unrealistisches Szenario. Laut einer Umfrage von YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur glauben 36 Prozent der Bundesbürger, dass ein Angriff des russischen Militärs auf ein NATO-Land bis zum Jahr 2030 wahrscheinlich ist. Im Gegensatz dazu halten 48 Prozent ein solches Szenario für unwahrscheinlich. Es zeigt sich, dass die Meinungen über die potenzielle Bedrohung durch Russland in der deutschen Bevölkerung gespalten sind.

Die NATO verlässt sich als Verteidigungsbündnis auf das Prinzip der Abschreckung, wie im Artikel 5 des Nordatlantikvertrags festgehalten. Dieser besagt, dass ein Angriff gegen einen alliierten Staat als Angriff gegen alle angesehen wird. Christoph Heusgen, Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, warnte vor Putins Bestrebungen, ein Groß-Russland nach dem Vorbild der ehemaligen Sowjetunion zu etablieren. Sollte Putin erfolgreich sein, könnten auch andere Länder wie die Republik Moldau oder die baltischen Staaten bedroht sein.

Die Umfrage ergab, dass 23 Prozent der deutschen Erwachsenen glauben, dass Deutschland in diesem Jahrzehnt Ziel eines russischen Angriffs werden könnte. Trotz dieser Einschätzung sind 61 Prozent der Befragten anderer Meinung. Es zeigt sich, dass die Bevölkerung uneinig ist über die tatsächliche Bedrohungslage und die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands.

Die Bewertung des Zustands der Bundeswehr und des Zivilschutzes in Deutschland ist ebenfalls besorgniserregend. Nur zwei Prozent der Umfrage-Teilnehmer sind überzeugt, dass die Bundeswehr optimal für die Landesverteidigung aufgestellt ist. Die Mehrheit glaubt, dass noch erhebliche Verbesserungen nötig sind. Auch im Bereich des Zivilschutzes sind die Vorkehrungen laut 79 Prozent der Deutschen unzureichend. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont die Notwendigkeit von Investitionen in Warnsysteme, Hubschrauber und kritische Infrastruktur, um Deutschland auf mögliche Krisen und Bedrohungen vorzubereiten.

CDU-Politiker Thorsten Frei mahnt zu einem Bewusstseinswandel in der Bevölkerung und betont die Bedeutung einer verbesserten Verteidigungsfähigkeit Deutschlands. Angesichts der unsicheren Lage in Europa sei es entscheidend, dass Deutschland selbstbewusst und schnell auf mögliche Bedrohungen reagiert. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird, insbesondere mit Blick auf die zunehmenden Spannungen zwischen Russland und der NATO.

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Lebt in Brandenburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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