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Baubranche droht Streik: IG BAU kündigt Arbeitskampfmaßnahmen an

Bauarbeiterstreiks in Berlin Brandenburg: Warum lehnen Arbeitgeber den Schlichterspruch ab?

In der Baubranche drohen bundesweite Streiks, nachdem die Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IG BAU) Arbeitskampfmaßnahmen angekündigt hat. Dies erfolgte als Reaktion darauf, dass die Arbeitgeber den vor zwei Wochen ergangenen Schlichterspruch im Tarifkonflikt abgelehnt haben. Die Gewerkschaft hatte ihrerseits den Schlichterspruch des früheren Präsidenten des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel, akzeptiert.

Der Schlichterspruch sah vor, dass die Einkommen der rund 930.000 Beschäftigten im Mai pauschal um 250 Euro steigen sollten und elf Monate später weitere 4,15 Prozent im Westen bzw. 4,95 Prozent im Osten. Bei einer Ablehnung der Schlichtung durch die Arbeitgeber erklärte IG-BAU-Chef Robert Feiger, dass die Gewerkschaft nicht mehr an die Empfehlung gebunden wäre und erneut für die ursprüngliche Forderung von 500 Euro mehr im Monat streiken würde.

Die Arbeitgeber, vertreten durch den Verhandlungsführer Uwe Nostitz, bemängelten schwere Mängel im Schlichterspruch. Insbesondere kritisierten sie, dass einzelne Ausbildungsentgelte im ersten Lehrjahr höher als im zweiten Jahr gewesen wären. Die Vize im Hauptverband der Bauindustrie, Jutta Beeke, sprach sich gegen eine Erhöhung um einen Festbetrag aus. Sie betonte, dass es durch den Festbetrag zu übermäßigen Erhöhungen in einigen Lohngruppen und zu nur geringen Erhöhungen in anderen komme, was die Arbeitgeber nicht verantworten könnten.

Das Bauhauptgewerbe, eines der größten Arbeitgeber in Deutschland mit einem Umsatz von rund 162 Milliarden Euro im Jahr 2023, ist laut Baugewerbeverband ZDB eine wichtige Säule der deutschen Wirtschaft. Die Branche hatte jahrelang die Konjunktur im Immobilienboom gestützt, ist jedoch aufgrund der Krise im Wohnungsbau mittlerweile zu einem Sorgenkind geworden.

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Lebt in Brandenburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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