Brandenburg

Anstieg antisemitischer Vorfälle in Brandenburg alarmiert Beratungsstelle

Anstieg der antisemitischen Vorfälle: Neue Herausforderungen für Jüdinnen und Juden in Brandenburg

Im Bundesland Brandenburg nimmt die Zahl antisemitischer Vorfälle, darunter Schmierereien und Hassparolen, gegenüber der jüdischen Gemeinschaft zu. Laut einer Beratungsstelle haben sich diese Zwischenfälle seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vermehrt. Insbesondere in der Universitätsstadt Potsdam werde eine Zunahme solcher Vorfälle festgestellt. Die Parolen fordern oft die Vernichtung des Staates Israel und rufen zur Gewalt gegen Juden auf. Zusätzlich tauchen vermehrt Aufkleber mit antisemitischen Inhalten im Stadtbild von Potsdam auf.

Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der antisemitisch motivierten Straftaten in Brandenburg laut Polizeiangaben deutlich an. Die Behörden verzeichneten 284 Delikte, was einem Anstieg von fast 70 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Auch die Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg meldet vermehrte antisemitische Schmierereien und Hassnachrichten. Ein besonders brutaler Vorfall ereignete sich im Februar in Berlin, wo ein jüdischer Student von einem propalästinensischen Kommilitonen attackiert wurde. Die Staatsanwaltschaft geht von einem gezielten Angriff mit antisemitischem Hintergrund aus.

Der Landtag in Potsdam hat im November 2023 die Einführung des Amtes eines Antisemitismusbeauftragten beschlossen, jedoch gestaltet sich die Besetzung verzögert. In Bezug auf Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Antisemitismus in Brandenburg lässt sich ebenfalls ein Anstieg feststellen. Bislang wurden 94 Verfahren mit antisemitischer Tatmotivation in diesem Jahr erfasst, im gesamten Vorjahr waren es 193. Die Verfahren umfassen hauptsächlich Straftaten wie Volksverhetzung und Verwendung verfassungswidriger Symbole.

Die Fachstelle Antisemitismus Brandenburg beobachtet vermehrt rechte Schmierereien und Aufkleber auf dem Universitätscampus in Potsdam. Projektleiter Joachim Seinfeld berichtet von Aufklebern mit Naziparolen, vermehrten Hakenkreuz-Schmierereien und dem Verwenden strafbarer NS-Symbole in Brandenburg. Auch im Fußballumfeld werden vermehrt rechtsextreme Vorfälle festgestellt, insbesondere in Cottbus, das als Hotspot des Rechtsextremismus in Südbrandenburg gilt. Die endgültige Auswertung von Vorfällen und Zahlen steht noch aus.

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Lebt in Brandenburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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