Bei der Bundestagswahl 2025 hat die AfD einen bemerkenswerten Sieg in Brandenburg erzielt. Mit 32,5 Prozent der Zweitstimmen konnte die Partei ihre Zustimmung im Vergleich zu vorherigen Wahlen erheblich steigern. Sie führt in neun der zehn Wahlkreise, während die SPD auf ein historisch niedriges Ergebnis von 14,8 Prozent abrutschte, was das schlechteste Resultat der Partei in Brandenburg bei einer Bundestagswahl darstellt. Die CDU folgt mit 18,1 Prozent, und Linke sowie BSW kommen jeweils auf 10,7 Prozent.
Das deutliche Plus der AfD wird als Ausdruck eines gestiegenen Wählermandats angesehen. Diese Wahlbeteiligung lag bei 81,5 Prozent, ein Anstieg im Vergleich zu 75,6 Prozent vor vier Jahren, was insgesamt auf ein wachsendes Interesse der Bevölkerung an politischen Entscheidungen hindeutet. Im Wahlkreis 65 (Elbe-Elster) erzielte die AfD sogar knapp 41 Prozent der Zweitstimmen.
Die Reaktionen der Parteien
Die SPD bezeichnet das Wahlergebnis als katastrophal und fordert inhaltliche Konsequenzen. Olaf Scholz, der in seinem Wahlkreis 61 (Potsdam) mit 21,8 Prozent der Erststimmen gewann, ist über die Landeslisten-Platzierung der Brandenburger SPD abgesichert. Dennoch ist dies ein herber Rückschlag für die Partei, die bei der Bundestagswahl 2021 noch 29,5 Prozent der Stimmen erhielt.
Der AfD-Landeschef René Springer äußerte sich optimistisch und bezeichnete das Wahlergebnis als bombastisch. Er sieht die AfD als einzige ernstzunehmende Alternative für die Wähler. Währenddessen zeigt sich die CDU zufrieden mit ihrem Ergebnis und spricht von einem benötigten Politikwechsel. Der BSW-Landeschef Robert Crumbach betonte, dass er ein positives Ergebnis erwarte und keine negativen Auswirkungen für die Koalition mit der SPD befürchte.
Historischer Kontext
Die Ergebnisse dieser Wahl stehen im Kontrast zu den vorangegangenen Wahlen, bei denen die SPD bei der Bundestagswahl 2021 alle zehn Wahlkreise in Brandenburg für sich entscheiden konnte. Der politische Wandel, den wir beobachten können, zeigt auch die verschärfte Konkurrenz und fließende Dynamiken im deutschen Wahlverhalten. Laut der bpb wird dieses Phänomen häufig als „Wahlverflechtungsfalle“ beschrieben, in der Wähler Landtagswahlen als Möglichkeit nutzen, die Bundesregierung abzustrafen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bundestagswahl 2025 in Brandenburg nicht nur einen erheblichen Wandel im politischen Landschaftsbild mit sich brachte, sondern auch die Herausforderungen und Kämpfe der etablierten Parteien im Hinblick auf ihre Wählerschaft deutlich machte.