Am 21. Januar 2025 hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt, dass in Brandenburg ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Wasserbüffeln aufgetreten ist. Dies ist der erste Ausbruch dieser hochansteckenden Viruskrankheit in Deutschland seit 1988. Insgesamt sind 14 Wasserbüffel betroffen, von denen drei Tiere starben und elf getötet wurden, um die gesamte Herde zu eliminieren. Experten vermuten, dass die Infektion möglicherweise bereits länger im Bestand war.
Um auf weitere Ausbrüche vorbereitet zu sein, lässt Brandenburg einen Impfstoff gegen MKS herstellen. Eine aktivierte Impfbank soll innerhalb einer Woche geeigneten Impfstoff bereitstellen. Die Reserve umfasst 750.000 Impfdosen, die inaktiviertes Virus enthalten, das mit einem Wirkstoff-Verstärker kombiniert werden kann. Dies wurde auch als Maßnahme zum Schutz anderer Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen ergriffen. Die Impfungen würden jedoch nur gezielt im Ausbruchsgebiet durchgeführt werden, da nicht alle Tiere flächendeckend geimpft werden sollen.
Details zur Ausbreitung und Überwachung
Nach dem Ausbruch wurden sofortige Maßnahmen ergriffen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Zudem wurde ein „Stand Still“ für Klauentiere in Brandenburg und Berlin angeordnet, was ein komplettes Verbringungsverbot für empfängliche Tiere bedeutet. Zudem wurden Sperrzonen um den betroffenen Betrieb eingerichtet, bestehend aus einer Schutzzone mit einem Mindestradius von 3 km und einer Überwachungszone mit mindestens 10 km Radius. Innerhalb dieser Zonen ist der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen grundsätzlich verboten.
Das FLI hat den Serotyp „O“ als den in Brandenburg aufgetretenen Virustypen identifiziert. Dies ist besonders alarmierend, da verwandte Viren auch im Nahen Osten und in Asien vorkommen. Der Ursprung des Virus ist derzeit unklar; mögliche Eintragungswege könnten über Ferienreisende, Nahrungsmittel oder Wildschweine erfolgen. Norbert Pohlmann, ein Experte des FLI, stellte fest, dass der genaue Verlauf der Ausbreitung in epidemiologischen Untersuchungen weiter aufgeklärt werden muss.
Wirtschaftliche und gesundheitliche Folgen
MKS gehört zu den verheerendsten Viruserkrankungen für landwirtschaftliche Nutztiere und kann erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gilt Deutschland aufgrund der MKS-Ausbrüche als gesperrt für den Handel mit Drittländern. Innerhalb der EU ist das Verbot hingegen nur auf die betroffene Region in Brandenburg beschränkt.
MKS ist für den Menschen nicht gefährlich, hat jedoch gravierende Auswirkungen auf die Tiergesundheit. Die Krankheit wird durch direkten Tierkontakt, Ausscheidungen und infizierte Tiere ohne Symptome übertragen. Für die Tierhalter und die Landwirtschaft ist der Einsatz des Impfstoffs essenziell, um die Ausbreitung zu stoppen und die Gesundheit von Tieren zu sichern.
Die Situation bleibt angespannt, während die zuständigen Stellen weiterhin Empfehlungen zur Nutzung des Impfstoffs geben und epidemiologische Studien durchführen, um die Seuche einzudämmen und die Restriktionen nach einem Ausbruch gegebenenfalls aufzuheben.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen und Maßnahmen sind folgende Links hilfreich: rbb24, Schweizer Bauer und BMEL.